Dieser Post entstand in Zusammenarbeit mit Ultrament.
Wer magnoliaelectric nun schon länger folgt, vielleicht sogar fast zehn Jahre lang, der weiß, dass ein Senfgelb und “Indian Summer” fast schon die Markenzeichen damals waren. Und auch so jetzt noch, fast ein Jahrzehnt später –
Ich sitze auf dem sonnengetränkten Boden, der mich wärmt, während die langen Grashalme der Wiese vor meinen Augen tanzen. Die Hand gehoben, um die Augen vor der Sonneneinstrahlung etwas zu schützen, ein wenig noch, bis sich der feuerrote Ball über den Horizont schiebt und die Umgebung in das schönste Abendlicht tauchen wird. Meine Lungen saugen gierig den Sommerduft ein, meine Glieder entspannen sich, das Ohr lauscht der vermeintlichen Stille. Doch so still ist es gar nicht. Eine leichte Brise lässt die Blätter rascheln, Zirpen und Vögel tun ihr Bestes, um sich in ihrem Gesang zu überbieten und ich lächle, weil es ein Sommerabend aus dem Bilderbuch ist. Die Augen geschlossen, aber keine Dunkelheit. Die Lider leicht geöffnet und die letzten Sekunden der Strahlen einfangend, die meine Haut so wohlig wärmen und immer wieder dieser Geruch in der Nase; der Geruch nach Sommer und Freiheit, nach Leben und Ruhen, nach Energie und Motivation. Ich stöpsle mir zur Abwechslung meine Kopfhörer ins Ohr und lausche der Lieblingsbuch, während mein Rücken nach hinten gleitet und sich das schier blaue Firmament über mir entfaltet. Kleine Wattewölkchen verbinden sich zu größeren Bauschwolken, die immer schneller aus meinem Blickwinkel gedrängt werden. Es riecht nicht nur nach Sommer, nein. Es liegt auch ein wenig der Geruch von Regen in der Luft. Schließlich trifft mich nach einiger Zeit ein einzelner Tropfen direkt auf der Nasenspitze. Zeit zu gehen. Mit einem Seufzer schiebe ich mich hoch und hinterlasse nur das zerdrückte Gras unter mir. Ansonsten keine Spuren. Morgen würde es aussehen, als wäre ich nie da gewesen; der Ort, als wäre er immer schon so alleine. Ich hingegen nehme viel auf meinem Weg hinab in die kleine Siedlung. Ein paar Stunden des Entspannens, das Abfallen der Anspannung, vielleicht ein paar Mückenstiche zu viel und auch das Gefühl des plötzlich eintretenden warmen Platzregens, der mich bis auf die Haut durchnässt.
Ich hoffe, ich konnte euch zu diesem Erlebnis ein wenig mitnehmen und möchte den sommerlichen Eintrag noch mit einem meiner liebsten DIYs in der letzten Zeit abschließen. Ich habe wieder mit Knetbeton herumgepantscht und daraus ist eine kleine Idee entstanden, die sich – wie ich finde – ganz großartig macht. Aber kommt einfach mit, ich zeig’ euch, wie’s geht!
Für die Wanddekoration benötigt ihr:
- einen Holzring (beispielsweise einen Stickring; daraus könnt ihr alles gleich zweimal basteln)
- viele unterschiedliche Schnüre und Bänder (zum Beispiele diese, diese und diese kombiniert)
- unterschiedliche Perlen (gemustert und/oder naturfarben)
- Federn (gemustert und/oder weiß)
Für die “Innendeko”:
( teilweise Affiliate; danke für eure Unterstützung)
- Knetbeton
- Wasser
- Handschuhe (am besten dünne Gummihandschuhe)
- Schutzbrille
- eine saubere Arbeitsfläche (zum Beispiel ein großes glattes Holzbrett oder einen großen Karton; Alufolie eignet sich auch gut als Unterlage)
- eine Waage und einen Messbecher
- Zahnstocher oder kleiner Holzspieß
- eventuell Besteck (Löffel, Messer)
- ein Gefäß, in dem ihr alles mischen könnt (alter Kübel etc.)
- eventuell einen Nudelwalker (mit Folie überzogen) oder ein Röllchen aus Holz
- Schleifpapier
- 1 Blatt Backpapier
- Ausstechförmchen
- eventuell etwas Speiseöl (Raps)
- Serviettenkleber (matt; durchsichtig)
- einen Borstenpinsel
- eine Blumenpresse oder viele schwere Bücher und Papier
- frische (kleine) Blumen
- eine Pinzette
- Garn
- optional: Acrylfarbe und Pinsel zum Nachbessern der Blütenfarbe
Die nötige Vorbereitung:
Etwa 1-2 Wochen, bevor ihr euer Projekt umsetzen möchtet, solltet ihr die Blumen für die spätere Dekoration der Betonkreise trocknen. Dafür eignet sich am besten eine Blumenpresse – oder ganz klassisch zwei Papiere, die ihr mit vielen Büchern beschwert. Die Blumen sollten kleiner sein – ich habe nun mit Hundskamille vom Feldrand eine gute Erfahrung gemacht.
So geht’s:
Ich empfehle euch, zuerst alles für die spätere “Innendeko” des Rings vorzubereiten und umzusetzen. Da der Beton trocknen muss, habt ihr zwischendurch Zeit für den Rest.
Passt auf eure eigene Sicherheit auf und verwendet Schutzbrille und Handschuhe, wenn ihr mit der Masse arbeitet.
Auf dem Kübel habt ihr jeweils das Mischverhältnis angegeben – für 300g, so viel habe ich zu Beginn genommen, braucht man etwa 100ml Wasser – also 1:3. Da die Konsistenz noch etwas zu fest war, habe ich immer wieder vorsichtig Betonpulver hinzugefügt (passt etwas auf, dass ihr den Staub nicht zu sehr einatmet, das könnte die Atemwege reizen) und alles fleißig verknetet. Die Masse sollte zum Schluss einfach knetbar sein; nicht zu flüssig, aber auch nicht zu fest / staubig. Hinweis: Sogar nur ein paar Tropfen Wasser verändern die Konsistenz recht rasch. Tastet euch an das richtige Mischverhältnis lieber zu langsam als schnell heran. Wichtig ist, dass ihr die beiden Inhalte gut vermengt, indem ihr sie zu einer homogenen Masse knetet. Vertraut hier den Angaben und anschließend eurem Gefühl. Einzig allein müsst ihr darauf achten, dass ihr nicht zu viel Masse anrührt, denn das Material sollte innerhalb von 30 Minuten verarbeitet werden. Hinweis: Ich habe auf der warmen sonnigen Terrasse gearbeitet und die Masse ist viel schneller trocken geworden, schon nach wenigen Minuten war das Kneten nicht mehr so einfach möglich. Wenn man aber genügend knetet, kann man die “vermeintliche” trockene Masse wieder in Form bringen.
Die Betonmasse nun vorsichtig plattdrücken und im Idealfall noch etwas ausrollen, damit die Oberfläche glatter wird, dann ausstechen. Ihr könnt euch auch mit einem kleinen Messer behilflich sein, um die ausgestochenen Kreise auf eine Unterlage (im Idealfall Alufolie oder Backpapier, beides dünn mit Speiseöl angestrichen, damit nichts anklebt) zu bekommen. Dann müsst ihr schnell sein und mit einem Zahnstocher die Löcher fürs spätere Aufhängen “bohren”. Denkt daran, dass ihr die Ränder eurer Kreise, sofern der Beton noch feucht ist, schön glattstreichen könnt. So spart ihr euch später das Schleifen.
Tipp: Euer Material gleich nach der Verarbeitung waschen, damit die noch feuchten Betonreste besser zu entfernen sind.
Jetzt dürfen die Förmchen trocknen (im Idealfall etwa 24 Stunden) und wir widmen uns einstweilen dem restlichen DIY.
Am nächsten Tag ist es so weit – eure Betonkreise sollten nun ausgetrocknet sein – das erkennt ihr daran, dass der Beton wesentlich heller ist als am Vortag. Die Kanten könnte ihr bei Bedarf noch mit Schleifpapier vorsichtig glätten. Nun den Kreis dünn mit Serviettenkleber einstreichen. Anschließend die gepressten Blüten vorsichtig mit einer Pinzette vom Papier lösen und auf den Betonkreis legen. Mit Kleber und Pinsel nochmals vorsichtig nachstreichen, damit alles gut hält und versiegelt ist.
Optional: Da die Blüten ein wenig ihre Farbe beim Pressen und Bepinsel verloren haben, habe ich noch vorsichtig mit Acrylfarbe nachgeholfen. Tipp: Arbeitet mit einer dünnen Schicht Farbe und einem sehr feinen Pinsel, denn die Struktur der Blüten sollte noch erhalten bleiben und durchschimmern.
Hier noch in Fotoformat fürs bessere Vorstellen:
Die Bänder:
Ein Hingucker und noch dazu sooo einfach umsetzbar, das lieb’ ich ja bei DIYs. Möglichst unkompliziert. Beim Ring empfehle ich euch, diesen vor euch hinzulegen und all’ die Bänder, Perlen, Garne, Schnüre und Federn auszubreiten. Ich habe anschließend von der Mitte weg (die Stelle mit den längsten Bändern) alle anderen auf den Holzring zu binden. Tipp: Am besten das Band doppelt so lange lassen und ineinander durchziehen, dann habt ihr aus einem Band gleich zwei gemacht und auch noch den Ring mit den Bändern “eingewickelt”. Lasst die Bänder lieber eine Spur zu lange, da ihr sie später noch zurechtschneiden könnt.
Zusätzlich könnt ihr je nach Belieben mit Perlen arbeiten, die ihr auf die Bänder wickelt. Diese eignen sich besonders gut, um später die Federn hineinzustecken.
Zum Schluss euer DIY beispielsweise auf eine Türschnalle hängen und die Bänder (mit einem schrägen Schnitt jeweils) in der gewünschten Länge abschneiden.
Die Zusammenführung
Mit einem dünnen Garn die Betonkreise in der Mitte des Kreises befestigen. Achtet darauf, dass der Kleber für die Blüten tatsächlich komplett trocken ist.
Und nun? Aufhängen und anschmachten und das Gefühl des ewigen Sommers bewahren!
Zum Schluss gibt es für euch noch ein paar Infos zum Knetbeton:
- Er ist besonders vielseitig einsetzbar, wenn man ein bisschen Feingefühl für die Struktur und das Mischverhältnis bekommt: formen, kneten, schneiden, ausstechen, modellieren!
- Der Knetbeton ist eine hochwertige mineralische Beton-Knetmasse, die feuchtigkeits- frostbeständig und wasserundurchlässig ist. Zudem ist die Masse lösemittelfrei.
- Hervorzuheben ist, dass die Masse weder schrumpft noch im Nachhinein reißt.
- Die Ergebnisse können sowohl im Innen- als auch Außenbereich eingesetzt werden.
- Weitere Infos – unter anderem auch Bastelanleitungen – findet ihr unter: https://www.ultrament.de/basteln
Wo gibt es ihn?
Ihr findet den Knetbeton im Shop von Ultrament: welovebeton (dort findet ihr neben den einzelnen Kübeln auch ganze Startersets fürs einfache Loslegen!) – sowie in gut sortieren Baumärkten (bei Obi habe ich ihn schon gesehen) oder online (Amazon führt ihn derzeit mit 11-14€ für 2,5kg.)
Mehr Inspiration gesucht?
Auf der Ultrament-Webseite sowie dem Instagram-Kanal (ultrament_diy) findet ihr Inspiration noch und nöcher für weitere Projekte!
Viel Spaß beim Nachmachen und auf viele schöne Spätsommerabende noch!
Kommentare
Elisabeth-Amalie
Die kleinen Betondinger müssten für mich nicht mal uuunbedingt sein. Obwohl ich die Idee – auch mit den getrockneten Blumen – einfach toll finde. 🙂 Mir gefallen die vielen, vielen Bändern, die bei dem Traumfänger nach unten hängen. <3 Sehr hübsch, tolle Bilder und ein schönes DIY! <3
Liebst Elisabeth-Amalie von Im Blick zurück entstehen die Dinge
Carolin
Hallo Stef,
an sich ein schönes DIY, aber mit dem Begriff Traumfänger, würde ich ein bisschen vorsichtiger sein. Das geht sehr in Richtung Cultural Appropriation, weil es mit einem Dream Catcher im traditionellen Sinn nicht viel zu tun hat und hier auch mehr als Aufhänger für einen gesponsorten Post “missbraucht” wird. Traumfänger kommen von bestimmten Völkern der Ureinwohner des nordamerikanischen Kontinents und haben dort viel Bedeutung und es auch beim basteln gibt es bestimmte Rituale. Ich seh ganz ehrlich nicht zu viel Ähnlichkeit mit einem traditionellen Traumfänger und würde das Ganze fast eher als Boho-Wanddekoration bezeichnen.
Hier noch ein paar Beiträge die vielleicht interessant sein könnten:
https://hownottotravellikeabasicbitch.com/is-there-an-inoffensive-way-for-non-natives-to-own-a-dreamcatcher/
https://nativenewsnetwork.posthaven.com/dream-catchcer-cultural-appropriation
Mit geht’s hier echt nicht drum deinen Content schlecht zu machen und ich glaube das kommt auch nicht von einem ignoranten Standpunkt, sondern eher von Unwissenheit. Ich hab selbst auch als Kind Traumfänger mit meiner Oma gebastelt und obwohl sie mir damals erklärt hat, dass das ein von den Ureinwohnern Amerikas stammt und das Netz die bösen Träume einfängt, ist es halt nicht unsere Kultur. Das mag privat schon ok sein und ganz ehrlich, wenn es gefällt und man sich damit befasst ist das ja auch gut. Aber das gesponsort für Profit zu posten ohne auf die Hintergründe etc zu verweisen oder z.B. auf Herausforderungen hinzuweisen, die Natives derzeit durchmachen, find ich ein bisschen problematisch. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Covid hat die Navajo und Hopi Nationen disproportional getroffen, an der US border wall werden rituelle und heilige Stätten die an sich geschützt sind den Kumeyaay gewaltsam weggenommen, und MMIWG2S ist schon seit langem ein großes Problem.
Außerdem werden insbesondere Traumfänger oft von weißen Etsy Shops verkauft, was nicht nur die kulturellen Hintergründe komplett ignoriert und ausnutzt, sondern auch Natives direkt schadet, da diese authenthische Traumfänger herstellen und z.T. auch verkaufen, aber halt nicht zu lächerlichen Spottpreisen, Infos dazu hier: https://www.instagram.com/stories/highlights/17842681454310045/)
Wäre schön, wenn du das adressieren oder korrigieren könntest.
(mir ist schon auch bewusst, dass das auf einem deutschsprachigen Blog nicht ganz so weite Auswirkungen hat, aber als Weiße müssen wir da meiner Meinung nach einfach besser sein, insbesondere weil wir und unser Kolonialismus der Grund für sämtliche Appropriation und Misshandlung von Natives sind)
Stefanie Delorenzo
CarolinDanke, dass du dir für diesen langen Kommentar so viel Zeit genommen hast. Ich habe angefangen, alles durchzulesen und klicke mich noch durch weitere Links und habe deine Anregung schon in den Post eingebaut:). Man lernt nie aus!