Das London Eye, wohl mittlerweile die bekannteste Attraktion in Englands Hauptstadt. Es ist das weltweit höchste freitragende Riesenrad, von dem man einen tollen Blick über den Big Ben, den Palace of Westminster und Westminster Abbey hat. Insgesamt fährt man eine halbe Stunde, es bleibt nie stehen, sondern man hüpft bei langsamer Geschwindigkeit in die Gondel und wieder raus. Beim London Eye haben wir übrigens mit etwa 40 Minuten am längsten gewartet.
Den Borough Market habe ich zum ersten Mal an einem Montagnachmittag im Dezember 2012 besucht, sehr ausgestorben, nur vereinzelte Stände hatten offen. Ich dachte, dass dieser bestimmt ein “geheimer” Markt sein muss, dem wurde ich 2014 eines besseren belehrt. Es tümmelten sich sehr sehr viele Menschen dort, aber das ließ den Trubel und das Marktfeeling nur besser werden. Ich aß einen Shrimps-Wrap mit leckerer Chilisauce, kaufte Seasalted-Caramel-Fudge (moaaah!) und diesen leckeren Karotten-Orangen-Zitronen-Saft.
Vielleicht ist die Royal Albert Konzert-Halle nicht wirklich übertouristisch, aber in dieser Liste darf sie nicht fehlen, weil der Park dahinter sehr schön angelegt ist, die roten Häuserfronten rund um die Halle im Kontrast zum blauen Himmel wundervoll anzusehen waren und ich dieses Foto sehr mag. Gründe genug? : )
In Kew Gardens habe ich mich sehr verliebt. Wir verbrachten dort unseren letzten Nachmittag, mit kleinen Wattewölkchen und angenehmen Temperaturen. Der Park ist riesig und bietet ganz viele unterschiedliche Vegetationen zu erkunden an. In den Glashäusern wird neben Tropenwald und Alpingarten auch Wüstenfeeling vermittelt. Es gibt außerdem noch viele weitere kleine Anlagen im Park, wie eine Aussichtsplattform, die sich durch Kastanienbäume schlängelt, einen japanischen Garten und eine altrömische, mediterrane Anlage. Kew Gardens liegt etwa eine Stunde mit der Ubahn von der Tower Hill Station entfernt.
Einen weiteren Ausflug haben wir nach Windsor Castle gemacht. Dafür nimmt man ab Paddington den Zug nach Slough, steigt dort um und fährt noch etwa 10 Minuten mit einem Pendelzug nach Windsor. Dort war sehr, sehr viel los, die Leute verteilten sich aber dann gut am Gelände. Auf dem Foto sieht es so hübsch leer aus, weil dieser Gartenteil nicht zugänglich war. Man kann eine kleine Führung durch die königlichen Appartements machen, die Rosengärten ansehen und auch die Kirche begutachten. Diese Art von Bauwerken so nahe an London schnell mal erkunden zu können, hat sich ausgezahlt!
Mit dem Schiff ging es vom Westminster Pier etwa 50 Minuten nach Greenwich. Entlang der Themse sieht man dabei viele WHARF-Bauten (Wharf steht übrigens für Warehouse at Riverfront, was mir neu war). In Greenwich steigt man aus und geht einfach geradeaus zum Observatory of Greenwich durch einen Park. Der Nullmeridian liegt im Park auf einer kleinen Hügelkuppe, von der man einen tollen Ausblick über Greenwich hat. Für den Bereich auf dem Foto musste man etwa 8 Pfund Eintritt zahlen. Dabei waren aber noch zwei Ausstellungen über die Zeit inkludiert, die ganz okay waren. Für das Foto musste man sich jedoch nochmals etwa 30 Minuten anstellen, um “auf zwei Zeitzonen” zu stehen, so ist das ja quasi nicht, denn die Zeit verändert sich nicht gleich nach dem Strich sondern ist landesbezogen.
Besonders schön fand ich den Tower of London. Derzeit ist eine Installation um den Tower zu sehen, ich denke noch bis November etwa, die aus tausenden roten Mohnblumen besteht, die den Tower umgeben. Diese stehen für die Opfer des zweiten ersten Weltkriegs, ein beeindruckendes, aber auch sehr trauriges Zeichen. Die Anlagen innen waren ebenfalls sehenswert. Im Tower of London gibt es noch den “Bloody Tower”, der damalige Folterwerkzeuge ausstellte. Dies’ war aber eher unspektakulär aufgezogen und das Anstellen dafür sehr unnötig. Die Kronjuwelen waren aber das zwanzigminütige Warten wert und diese sollte man sich nicht entgehen lassen. Übrigens gibt es im Shop mitten im Tower tolle selbstgemalte Postkarten, die ich sofort kaufen musste und die mir viel lieber als die 0815-“Touri”-Karten waren.
Ohja, die Harry Potter Studios! Auf das freute ich mich irrsinnig und ich wurde nicht enttäuscht. Die Studios liegen etwas außerhalb, man fährt mit dem Zug zB von Euston nach Watford Junction (Achtung, das liegt außerhalb der Zone 6 und kostet etwa 8 Pfund hin- und retour mehr). Danach fährt man mit den Studio-Bussen etwa 10-15 Minuten noch zu den Studios. Man hat so viel Zeit wie man möchte und könnte stundenlang alle Details erkunden. Der Audioguide erwies sich als sehr hilfreich und man erfuhr viele Hintergrundinfos zu den Filmen. Wer Harry Potter mag, wird die Studios lieben. Die Originalrequisiten locken da schon mal einen Schauer über den Rücken und man steht atemlos zB mitten im Zaubereiministerium.
Besonders der letzte Raum mit Hogwarts (siehe Bild oben) raubte mir den Atem. In Kombination mit Musik und Beleuchtung standen mir da schon ein paar Tränen in den Augen.
Achtung: Man muss auf der Homepage schon vorher einen Termin buchen. Vor Ort kann man keine Tickets erwerben!
Ich persönlich finde ja Kirchen zwar beeindruckend aber der Reichtum und die Prächtigkeit der Bauten lässt immer einen schalen Geschmack zurück. Da wir mit dem London Pass nicht lange anstanden, besuchten wir auch Westminster Abbey. Besonders der Innenhof erinnerte mich schon an Harry Potter und strahlte Ruhe und Besinnlichkeit aus. Ansonsten nervte aber hier das Kartenrausgesuche am meisten, denn in jedem Hof und in jeder Halle musste man sein Eintrittsticket erneut herzeigen (und wenn man so ist wie ich, steckt man das unachtsam nach dem ersten Eintritt irgendwohin und muss es ständig und ewig suchen).
& wenn ich nichts Touristisches gemacht hätte, wäre Leonardo DiCaprio noch immer oscarlos, denn ich hab’ dem Schnuckel voriges Jahr von LA einen Oscar mitgenommen, ihn brav aufgehoben und dieses Jahr endlich überreichen können.
Madame Tussauds war übrigens ganz nett, ein Besuch reicht jedoch, aber Leo hat es nochmals umso mehr herausgerissen. Der Eintrittspreis ist das ganze Spektakel wert, denn sie haben sich viele unterschiedliche Räume und Aktivitäten einfallen lassen, um den Besuch nochmals zu verbessern.
Ich werde im zweiten London Travelguide übrigens noch darüber berichten, wie man durch geschickte Planung nicht ewig in den Schlangen vor jeder Attraktion anstehen muss und ein paar Tipps und Tricks dazu geben, was man beim Besuchen der Sehenswürdigkeiten besonders beachten muss.
Kommentare
Barbara
Mir gefällt dein Beitrag total gut!
Selbst bin ich wohl irgendwo zwischen den beiden Extremen denk ich, es kommt immer drauf an.
Obwohl ich schon zwei Mal in London war, habe ich einige der von dir vorgestellten 'Touristenattraktionen' noch nicht gesehen – da bekomm ich gleich wieder Lust, nach London zu fahren!
Yassiella
ohh total cooler Post über London. Ich will unbedingt dieses Jahr dort hin, da kommt mir dieser Beitrag wirklich recht 🙂 Sind tolle Orte dabei, vorallem den Ausflug nach Windsor Castle. Eine super schöne Location, wow.
Ganz liebe Grüße, Yassi
http://www.yassiella.blogspot.de
Katharina
Toller Post…
hoffe das ich bald nochmal nach London komme, nachdem ich vor 3 wochen für 1 Tag da war.. viel zu kurz :/
Katharina
http://kathaslittleworld18.blogspot.de/
OneMoment
Tolle IMpressionen, nächstes Jahr will ich unbedingt auch mal wieder nach Londion!
Nadja
Klasse Post! 🙂 Und ich ärger mich immer immer wieder darüber, dass ich die Harry Potter Studios nicht besuchen konnte.. aber iwann.. werde ich mir die auch angucken.. 🙂 😀
Ich selbst bin glaub ich ein Misch- Masch zwischen den beiden Typen.. Einerseits klapper ich gerne die touristischen Sachen ab, aber andererseits bin ich auch gerne mal in kleinen Straßen, die nicht so touristisch erschlossen sind… ja so kann man das sagen 😀
Kreativer Pott
Jetzt wo ich all deine Bilder und so durchgeguckt habe bin ich mir mehr als sicher, dass ich mir London unbedingt Mal wieder angucken muss.
LG Jacqueline
sannimade
Sehr, sehr schön, liebe Stef!
Danke für die tollen Einblicke! Deine Fotos sind mal wieder Knaller! 😀 Vielleicht sollte ich London doch noch eine Chance geben?! 😛
Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Deine Insidertipps zum Schlange-vermeiden etc. 😀
Ganz liebe Grüße!
Sanni (c:
germangreeneyedmonster
kleiner Nachtrag: nach Windsor gehts auch von Waterloo aus mit der Bahn ohne umsteigen 🙂
Larissa//No Robots Magazine
Ich finde es vollkommen okay, wenn man sich auf Reisen auch ein paar Sehenswürdigkeiten anguckt. Diese Ort sind ja meistens nicht umsonst "sehenswürdig". Außerdem habe ich mittlerweile auch keine Lust mehr, mit meinem Freund in einem Acht-Bett-Zimmer im Hostel zu schlafen.
Touristen sind für mich Menschen, die nach Thailand an den Strand fliegen, dort in riesigen Touri-Anlagen hausen und Pommes mit Schnitzel essen. Oder in Portugal halbnackt in Badelatschen durch die Orte watscheln und mit jedem nur Deutsch reden. Das geht einfach gar nicht.
(Ich bin übrigens endneidisch: Ich will schon ewig mal nach London, aber keiner will mitkommen. :()
copy.cat
Sehr schöner Post! 🙂 Ich finde auch, dass man schon auch die Touri-Sachen machen kann. Wieso auch nicht? Hat ja schon eine Berechtigung, wieso bestimmte Bauwerke, Museen, etc. berühmt sind.
Liebe Grüße
Petra
carmarella
Ich will auch endlich mal nach London, deine Bilder machen noch mehr Lust darauf!!
März Mädchen
Hach jetzt hab ich riiiesiges Reisebedürfnis! Eigentlich stand London auf meiner Liste eher sehr weit unten, aber jetzt ist die Stadt auf jeden Fall um ein paar Ziele nach oben gewandert 🙂
Liebe Grüße
adventuresofamunicorn
Ich möchte unbedingt mal nach London reisen, und dann sicherlich auch erstmal eher touristisch, weil ich noch nie dort war. Deien Bilder machen total Lust drauf.
Überhaupt finde ich eine entspannte Mischung aus beiden Urlaubs-typen am besten für mich. Ein Pauschal-Strand Urlaub, bei dem man zwei Wochen das Clubhotel nicht verlässt, kommt für mich nicht in Frage. Aber auf eigene Faust ein neues Land erkunden finde ich super, und da gehört die ein oder andere Sehenswürdigkeit auf jeden Fall dazu! Deswegen heißen sie ja auch so, weil sie es würdig sind 😉 Ich finde zum Beispiel ein Highlight meiner Indien-Reise war das Taj Mahal, das tourisitschste Ding dort schlechtin 😉 lg *thea
Susanne
Wir waren auch gerade in London und wir haben uns sowohl ein paar Touristenattraktionen angesehen wie wohl auch ein paar nicht ganz so touristische.Ich bin zwar noch nicht durch alles zu verbloggen aber eins kannst du schon sehen: Unterhalb des Observatoriums in Greenwich kann man ganz locker und ohne Anstehen ebenfalls gleichzeitig westlich und östlich vom Nullmeridian stehen und zwar ganz ohne vorheriges Anstehen.
Um die Harry Potter Filmstudios werden dich meine Kinder beneiden. Wir hätten leider nur Tickets für den letzten Bus bekommen, das war uns leider zu spät. Da ist es gut, wenn man rechtzeitig vorbestellt. Dafür haben wir es aber in den Buckingham Palast geschafft, deren Staterooms nur während der Ferien der Queen zu besichtigen sind. Das ist zwar touristisch aber dennoch etwas besonderes.
Liebe Grüße aus der Pfalz!
Susanne
Toujours Paloma
Ich finde deinen Post wirklich toll! Ich finde diesen ständigen, unterschwelligen "Druck" immer möglichst individuell und bloß nicht Mainstream zu reisen, um dann nachher den Freunden und Bekannten von ultimativen Geheimtipps berichten zu können, manchmal auch etwas anstrengend 😉
Jeder sollte das machen, worauf er Lust hat und ich habe auch schon einen wunderbar lustigen Nachmittag bei Madame Toussauds verbraucht 😀
Manche Tipps von dir fand ich, obwohl man natürlich schon mal davon gehört hat, echt hilfreich – so möchte ich bei meinen nächsten Besuch auch unbedingt mal die Harry Potter Studios sehen. Also danke für den gelungenen Post!
Liebe Grüße
Paloma
Anonym
Hey,
ich war bisher nur einmal in London. Zusammen mit meiner besten Freundin, wir hatten 5 Tage im Januar und wir haben in den 5 Tage absolut erstklassige Sightseeing-Touris abgegeben. Morgens haben wir in den Plan geschaut und überlegt, was alles in einem Bereich liegt und haben dort dann eine Sehenswürdigkeit nach dem anderen abgeklappert.
Manchmal war es sehr anstrengend, aber auch sehr schön. Ich habe überhaupt nichts dagegen, mir die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Es sind schöne Gebäude, Plätze, die es verdient haben. Klar, nervt der Menschenrummel manchmal. Und klar, entdeckt man das echte London eher in den Seitenstraßen und so.
Aber ich hätte auch Windsor Castle und mein absoluter Favorit, dass Natural History Museum (dort waren wir sogar 2x, weil es soooo viel zu sehen gab!) verpasst.
Und diese Debatte, wann man ein richtiger Reisender ist, finde ich einfach nur Quatsch!
Liebe Grüße!
Linda
Vanka
kleine Berichtigung: die roten Mohnblumen sind für due Opfer des ersten Weltkrieges, der in England und in anderen englischsprachigen Ländern einen ganz anderen Wert hat – vielleicht vergleichbar wie hier der 2. Weltkrieg. (:
Assata Frauhammer
Liebe Stef,
ein sehr schöner Beitrag (wieder mal :)). Und jetzt tue ich etwas, was ich eigentlich hasse – ich berichtige dich. Aber in diesem Fall liegt es mir einfach am Herzen. Die Mohnblumen stehen für die Opfer des ersten Weltkriegs, der dieses Jahr vor hundert Jahren begann. Die Geschichte dahinter ist übrigens auch sehr interessant und bewegend, aber das wäre jetzt doch ein bisschen zu viel des Guten 😉 Ich hoffe du nimmst mir diese kleine "Klugscheißerei" nicht übel <3 Hab einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße,
Assata
Anonym
Hier Stef; liebe assata, liebe vanka. danke fürs aufmerksammachen, natürlich ist es der erste wk gewesen, wegen des hundertjährigen und so. ich bessere es sofort aus, wenn ich wieder an meinem laptop bin. danke! das war ein gedankenfehler beim schreiben!