Mittlerweile habe ich mich wieder etwas gefangen, wobei ich noch immer traurig bin. Ein furchtbares Gefühl. Dazu kommt noch, dass meine Mandeln im Hals unangenehmen Tango tanzen und der Beginn des letzten richtig krassen Prüfungsmonats an der Uni. Meiste Zeit lag ich aber melancholisch im Bett, vergrub mich unter der Decke und las und las, um auf andere Gedanken zu kommen. So sehr hat mich ein Urlaub noch nie “mitgenommen”, ach.
Die Stadt und besonders die Menschen, die wir dort trafen lösen das schubweise aus – aber ja. Was soll ich sagen. Reisen ist der Motor fürs Leben. Für Gefühle. Für Abenteuer. Und dieses Jahr wird der Motor noch ordentlich zum Laufen gebracht. Vorfreude!
Update 2013:
2013 haben wir eine Nacht im Exchange Hotel übernachtet.
The Exchange Hotel (http://www.hoteltheexchange.com/)
„The hotel with rooms dressed
like models“ ist das Konzept des Hotels. Hinter dem schmalen Eingang
befinden sich fünf Stockwerke Hotel, eingeteilt in 1-5 Sterne
Kategorien-Zimmer.
Die Zimmer sind alle individuell eingerichtet und man lässt
sich beim Buchen auf ein Abenteuer ein.
Nachdem wir einchecken suchen wir unser
gebuchtes 4*-Zimmer. Nach etlichen Liftfahrten und Stufen (kennt jemand den
Asterix und Obelix Zeichentrickfilm „..erobern Rom?“ und die Szene mit der
Suche nach dem Passierschein A38? – Ja, genau so fühlten wir uns.) erreichen
wir das Zimmer und sind … geschockt. Oder so ähnlich. Von der tiefschwarzen
Decke läuft Farbe an den Wänden herab, der Boden ist mit Glitzerperlen gesäumt,
die Einrichtung schwarz stählern und verschnörkelt und von den Wänden sehen uns
verquere Gesichter an. Wir nehmen es mit Humor und setzen uns. Doch dann kommt
das Unbehagen irgendwie doch durch. Hier schlafen zu müssen? Eher mit
Widerwillen. In absoluter Dunkelheit? Denn das Licht im Zimmer ist äußerst
spärlich. Nein danke. Fabiénne hat die Idee zu fragen, ob wir umziehen können.
Ja – können wir. Fünfzehn Minuten später haben wir Balifeeling mitten in
Amsterdam, ein riesiges Bett in einem Zimmer mit kleinem Balkon und Aussicht
auf den Bahnhof Centraal und Damsquare sowie einer kleinen Leseecke. Wir sind
zufrieden und fühlen uns wohl!
Das 4* Doppelbettzimmer kostete für eine Nacht (2013): 230€, also relativ teuer. Wobei das Wohnen in Amsterdam generell teuer ist, das sieht man auch bei den Hostelpreisen. Die Lage des Hotels ist aber grandios, genau zwischen Bahnfhof und Hauptplatz.
UPDATE 2013: Im Jordaanviertel kann man superschön bummeln und einkaufe. Die Schaufenster
sind meist ausgefallen und designtechnisch 1A gestaltet. Die InhaberInnen sehr
freundlich und bemüht. Selbst nach offiziellem Ladenschluss dürfen wir bei
NIELS noch weiterstöbern, weil wir relativ spät das Geschäft betraten. Mit
einigen Präsenten unter dem Arm machen wir uns wieder Richtung Innenstadt auf.
Shop: The Otherist (Adresse: Leliegracht 60)
Shop: i love vintage (Adresse: Prinsengracht 201)
Shop: Rock Paper Scissors (Adresse: Oude
Leliestraat 10)
Shop: Black Sheep Road (Adresse: Herenstraat 6)
UPDATE 2013: Es wurde noch mehr gesündigt und superlecker gegessen. Hier weitere Tipps:
Café Vlaamsch Broodhuys (Adresse:
Haarlemmerstraat 108): Kleine
Bäckerei mit Cafébereich. Man sitzt an einem großen gemeinsamen Tisch oder an
der Theke. Die Karte ist leider nur auf Niederländisch gedruckt. Wir bestellen
das, was wir am ehesten lesen können und bekommen ein riesiges knuspriges Brot
mit Hummus, Artischocken und Mozzarella serviert. Die selbstgemachte
Zitronenminzlimonade dazu erweckt alle Lebensgeister, yum!
Pancake Bakery (Adresse:
Prinsengracht 191): Nachdem man etwa fünfzehn Minuten auf einen Platz warten muss (es
stehen fast immer Leute an), kann man in dem gewölbeartigen Raum Platz nehmen.
Es war leider etwas kalt, da die Tür für die anstehenden Leute ganze Zeit offen
stand. Die Auswahl an Pancakes ist groß, nicht unbedingt günstig. Mit Pancakes
sind hier allerdings schlichtweg Palatschinken gemeint. Sie sind gut, aber
nicht überragend. Die Kirschen schmecken etwas schal, jedoch war die
Bananen-Nutellamischung umso besser. Die Portionen sind sehr groß.
Restaurant De Kas
(Adresse: Kamerlingh Onneslaan 3): De Kas ist das Restaurant eines großartigen Konzepts. Es befindet sich
in einem Gewächshaus, rund herum sieht man Gemüse wachsen und fühlt sich in dem
großen Glashaus fern ab von jeglicher Außenwelt und so gar nicht im städtischen
Bereich. Der Regen prasselt kurzzeitig wie von Sinnen auf das Dach – im
Restaurant ist nur das Gläserklirren und die vielen Gespräche mit ganz
unterschiedlichen Sprachen zu hören. Wie funktioniert so ein Abend? Man bucht
Plätze vor, denn spontan bekommt man nur selten Platz. Anschließend bekommt man
ein dreigängiges Menü aufgetischt, auch eine vegetarische Variante gibt es.
Kostenpunkt pro Menü etwa 50€. Das Essen ist sehr lecker und vollkommen
ausreichend. Das Gemüse schmeckt frisch, intensiv, sonnengetränkt und ist
grandios zubereitet. Man bekommt jeden Gang erklärt und weiß daher auch bei
jedem Kräuterstück, was es genau ist.
Frühstück bei Greenwoods
(Adresse: Singel 103): Das Café hat britischen Charakter, wenn man nicht wüsste, dass man in
den Niederlanden is(s)t, könnte man auch meinen, dass man in London speist. Das
Essen ist gut, die Eier aus Biohaltung und es gibt auch laktosefreie Milch. Die
Preise sind ein wenig höher als zum österreichischen Vergleich, für frischen
Orangensaft, Müsli mit Obst und Joghurt, einmal Frühstück mit Ei und Lachs,
einmal vegetarisch, zahlten wir knapp 35€.
Amsterdam hat viele Pubs zu bieten und nachdem der Pubcrawl in Prag damals so erfolgreich war, machten wir das in Amsterdam wieder. Der einzige Nachteil ist, dass das schon um 8.30pm beginnt und es im Mai erst gegen 10 richtig dunkel wird. Wir machten das Ultimate Party Pub Crawl in Leidseplein. Durch die Freewalkingtour (siehe oben) bekamen wir hier auch 2€ Rabatt, also 18€ für eine Menge an Freigetränken und einen langen Ausflug in Amsterdams Nachtleben. Da wir als Gruppe von zehn Leuten hingingen, hatten wir schon von Anfang an mächtig Spaß, lernten viele viele Menschen kennen und es war mal wieder eine Nacht, die ich nie vergessen werdenmöchtewill. So soll das Leben nun mal sein.
Drinnen war ich gleich ein wenig sauer, da fotografieren verboten war. Was soll das. Das ist in Wien auch oft so. Dafür liebe ich Paris, dass man echt alles ablichten darf. Museen sollten keine stillschweigenden Orte sein, sondern Orte der Interaktivität und des Austauschs mit Leuten. Das sollten manche endlich mal kapieren. Im Endeffekt waren wir dann etwa eine Stunde drinnen und gingen gelangweilt wieder hinaus. Ich mag niederländische Malerei generell nicht so – Impressionismus und Symbolismus ja gerne, aber nicht so viel – das habe ich im Louvre schon im Schnelldurchlauf gemacht. – Wer also daran Interesse hat, ist im Van Gogh Museum gut aufgehoben, wer nicht, gibt das Geld lieber für andere Ausstellungen aus.
UPDATE 2013: Auch das Stedelijk Museum wurde besucht:
(Adresse: Museumplein 10): Das Museum ist von der Art und Weise der Ausstellungen und des Aufbaus
der Räume dem Centre Pompidou in Paris nachempfunden. Auf der obersten Etage
gibt es die Kunstwerke nach 1960, welche uns am besten gefallen. Wir spazieren
durch hohe Räume und sind fasziniert von der Vielfalt an künstlerischem
Schaffen. Neben magisch anziehenden tiefblauen Farben, eingeschlossen in gerahmte
Quadrate, gibt es eine schwarzweiß Fotografieserie, die mich besonders in den
Bann zieht. Die Vorfreude ist genauso groß wie das Wirken danach, das die Kunst
einen mitgibt. Insgesamt fand ich das Stedelijk Museum für einen regnerischen
Tag als Alternative gut, würde das Centre Pompidou in einem Rankin anhand der
Menge an Installationen, zum Beispiel auch im Videobereich, vorziehen.
* Achja – der Verkehr. (…) Passt sooo gut auf, auf Radfahrer, Autos und Straßenbahnen. Verkehrsregeln? Nein, gibt es dort nicht. Dort kommt einem auch die Fahrschule mit 70 Sachen in einer Fußgängerstraße entgegen. Und die Radfahrer scheinen dort alle sowieso immer Vorrang zu haben (das kosteten wir auch aus). Als wir das Rad ausborgten, fragte gerade jemand wegen Versicherungen nach. “Ja, die haben wir. Deckt aber nur Tod ab.” – Öhhh, okay – “das kann schon mal passieren.” – Ohne Worte. Am besten immer die Augen offen halten und lieber zweimal schauen.
Kommentare
Koko
Ich kannte n och keinen deiner Guides und wusste nicht genau, was du damit meinst, jetzt weiß ich es und möchte, dass du gleich wieder verreist, um einen neuen zu schreiben!
Ich werde zwar demnächst wohl nicht nach Amsterdam kommen, aber dein guide hat mich schon sehr neugierig gemacht 😉
Liebe Grüße, Koko
Laura Lou
das hat mich gleich auf amsterdam neugierig gemacht 🙂 vor allem das essen sieht sehr gut aus 😀
Helen R.
Schön zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die so schwer wieder in den Alltag findet nach Kurztrips oder Urlauben. 🙂 Ich fühle mit dir!!
Verena
Ich muss meinen Freund einfach überreden, mit mir dahin zu fahren!! Der fährt selber von Mittwoch bis Samstag. Aber da es mehr oder weniger beruflich ist und ich keinen Urlaub habe, kann ich natürlich nicht mit. 🙁 hab ihn letztens gefragt, wo wir mal hinfahren könnten. Er will irgendwohin, wo wir beide noch nie waren. Das wird schwer. Er war schon in mehr Gegenden, in denen ich noch nicht war.
Amsterdam würd ich so gern mal sehen…
charlotte
Tolle Fotos, tolle Tipps! Ich war letzten Herbst in Amsterdam und mich hat vor allem Waterlooplein beeindruckt. Dort gibt es regelmäßig Flohmärkte mit vielen ausgefallenen Dingen und die besten Fritjes und Lömpias (Frühlingsrollen) die ich je gegessen habe. Das wäre mein Geheimtipp. Das Van Gogh Museum habe ich ähnlich wie du erlebt, wir waren damals noch im Reichsmuseum und es wurde da gerade renoviert. Sauteure EIntrittskarten und es gab wenig zu sehen… Mein absoluter Museumsfavorit ist das Tropenmuseum (öffentlich auch gut erreichbar). Dort kann man wirklich einen ganzen Tag verbringen und der Eintritt kostet für Studenten nur 5 Euro.
LG
Charlotte
Coco
ich finde diese Insidertipps gaanz wunderbar. In Reiseführern stehe oft nur touristisch, langweilige Schen. Mich interessieren die vor allem die etwas persönlicheren Tipss, da sind deine wirklich schön und hilfreich.
Ich würde vielleicht noch das "Moeders" empfehlen. Es ist ein Restaurant, welches seinen Namen (Mutter) aus zweierlei Gründen trägt. Zum einem wird dort "Gespeißt wie bei Muttern". das heißt es gibt Mausmannsküche, deftig und gut! Und zum anderen und dies ist der Clou, ist das Restaurant über und über voll mit Bildern von Müttern. Man kann da ein Foto seiner Mutter mitbringen und aufhängen. Allerdings ist schon fast jede ecke belegt mit kleinen Rahmen und Bildern freundlich lächelnder Mütter. Ich fand das sehr lustig und hat irgendwie Charme.
Liebste Grüße, Coco
Ps: In meinem momentanen Post lassen sich ein paar deiner wunderbaren Geschenke finde. So schön! 🙂
Jennifer
<3 Amsterdam
m▲xie
oh mein gott,hast du schöne amsterdam fotos und insider tipps gesammelt, ich hoffe ich komm da auch mal hin , bis dahin vergnüg ich mich mit deinem Blog gell? Salute ♥
Mari
schön geschrieben! ich teile deine begeisterung mit amsterdam total, mein freund wohnt dort und es ist immer wieder wie urlaub, wenn ich am wochenende dort bin. 🙂
wegen dem verkehr kann ich dich trösten: fand das am anfang total stressig, aber ich hab erklärt bekommen, dass es problemlos klappt, weil jeder auf jeden achtet. 😉 wirkt zwar nicht so, aber wenn man es länger beobachtet merkt man es.
für leckere macarons in amsterdam sollte man auf jeden fall zu tout gehen!
liebe grüße!
m.
Alex Lisek
Richtig schön gestaltet (:
Three Angles
Christina
Wundervolle Tipps!
Allerdings mag ich jetzt im Sommer nicht nur nach Berlin, sondern auch noch nach Amsterdam. Auweh, meine arme Geldbörse!
Alles Liebe, Christina
Barba
Toller Blogeintrag – Schöne Eindrücke 🙂
Arya.
Ein wundervoller Post! 🙂 Wenn du wüsstest, wie gerne ich jetzt nach Amsterdam fahren würde … 🙂 Besonders das kurz wiedergegebene Gespräch mit dem Fahrradhändler klingt ja absolut genial. :'D
Liebste Grüße! 🙂
killthesilencce.blogspot.com
Selma
Ich liebe Amsterdam. Dein Bericht gefaellt mir sehr gut. Genau so ist es. xoxo
Emma
Jetzt hab eich richtig Lust nach Amsterdam zu reisen 🙂 ich hatte diese Stadt bisher noch nie so richtig wahrgenommen, aber durch deinen Travelguide steht sie jetzt eindeutig auf meiner Reisewunsch Liste
LG Emma
kiki
Das Restaurant Blue, in/über den Kalvertoren in der Kalverstraat (Haupteinkaufsmeile) mit super Essen für Lunch und genialem Ausblick. Man kann auch so hinaufsteigen und die Skyline von Amsterdam bewundern!
Naomi
Super schöner Blog und tolle Bilder.
Folge dir ab jetzt. 🙂 Würde mich riesig freuen, wenn du mir auch folgen würdest.
Liebe Grüße Naomi
http://naomilein.blogspot.de/
lauramaried
das klingt alles so toll !! ám liebsten würde ich meine koffer packen und gleich losziehen 🙂
kannst du mir verraten wie es in amsterdam mit shoppen aussieht? 🙂
liebste grüße, laura ♥
Sassy B.
Traumhafter Blog.
Bin ab jetzt deine Leserin, würde mich freuen, wenn du meine werden würdest.
Liebe Grüße
Sassy
http://love-find-a-way.blogspot.de/
Sassy B.
Traumhafter Blog.
Bin ab jetzt deine Leserin, würde mich freuen, wenn du meine werden würdest.
Liebe Grüße
Sassy
http://love-find-a-way.blogspot.de/
invisibly
da wollte ich auch schon immer einmal hin 🙂 sieht toll aus.
luloveshandmade
Hach, liebe Stef, dieser Beitrag macht sooo Lust auf Amsterdam (und aufs Verreisen)!! 🙂 Die Bilder, Deine Texte und Dein Schreibstil und wie Du von euren Erfahrungen berichtest, das macht richtig Lust!
Und bald kannst Du einen Beitrag über Berlin schreiben… 🙂
Alles Liebe
Lu <3
amelie
Hey, ich war am gleichen Wochenende in Amsterdam 😉
mister f
werde auch bald nach Amsterdam reisen und hab vorher mal ne kleine Übersicht fürs Fahrradleihen gemacht:
https://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF&msa=0&msid=215720903627745761736.0004e14fbae64f855e816
dachte vielleicht hilft sie auch anderen 🙂