Ich lieb’ Honig. In allen Formen und Varianten – auf ein frisches Buttersemmerl in der Früh oder auch mal zu Birne und Käse in pikanter Ausführung. Wir haben immer Honig zuhause, verschenken diesen häufig und bekommen ihn bestimmt genauso oft geschenkt. Er ist aber auch ein Wunder der Natur – dank der Arbeit der Bienen.
Damit das auch so bleibt und die heimischen Bienen genügend Blütenpollen und Nektar aufsammeln können, versuchen wir unseren Garten jedes Jahr möglichst bienenfreundlich zu gestalten. Klar, wir haben nur 35m² Grünfläche, aber die kann von April bis August toll genutzt werden, um möglichst viele Insekten anzulocken.
Daher gibt es heute ein paar Tipps und vielleicht auch den Ansporn, dass ihr eure Freifläche – sei es nur ein kleiner Balkon – bienenfreundlich gestaltet. Grundsätzlich ist es so, dass Bienen leider aufgrund der Vielzahl der eingesetzten Pestizide und auch fehlender Nahrung immer weniger werden. Ich merk’ es auf Wiesen, wo früher der Klee nur so gesprossen ist, aber auch im Alltag. Immer weniger Bienen verirren sich auf Terrasse und Co. Zu bedenken ist, dass wir ja nicht nur vom leckeren Honig als Erzeugnis profitieren, sie bestäuben unsere Pflanzen und helfen schließlich, dass auch andere Nahrung gedeiht. Also helfen wir. Auch wenn es nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein ist. Die Summe macht es.
Übrigens bin ich beim Gestalten dieses Posts voll und ganz in die Bienenfotografie gekippt – aber seht selbst. Hach!
Das Wichtigste: Pflanzen-, blumen-, Blütenvielfalt!
Nach drei Jahren des Gärtners hat sich für uns eine bestimmte Blüh-Reihenfolge etabliert, die hilft, dass die Bienen und Hummeln eigentlich von Ende März / Anfang April bis August / September versorgt sind. Und so sieht sie aus:
- Den Beginn macht die Zierkirsche – meist Ende März / Anfang April. Hier tummeln sich immer ganz viele Wildbienen wie zum Beispiel die Mauerbiene (sehr flauschig und heller als die klassische Honigbiene) oder auch ab und an eine Holzbiene (groß, schwarz, bläuliche Flügel – sehr faszinierend!).
- Danach folgt das Mandelbäumchen. Fast Hand in Hand geht dieser Übergang. Die Zierkirsche lässt ihre Blütenkonfetti auf den Boden streuen und das Mandelbäumchen sprießt. Hier kommen zwar meist nicht so viele Bienen wie bei der Zierkirsche (die Blüten sind oft zu dicht), aber dennoch sind in den zwei Wochen Blühzeit zahlreiche Insekten zu finden.
- Ende April / Mai: Wenn das Mandelbäumchen verblüht ist, blüht unser Flieder rechtzeitig und eine neue Nahrungsquelle ist gefunden.
- ab Juni kommen dann die Blumen an die Reihe. Wir sähen immer eine “Bienenwiese” und lassen ein Eck im Garten – das sich vor den Insektenhotels befindet – relativ wild zuwachsen. Ein Idyll für die kleinen Racker und je nach Blühzeit eine Augenweide. Besonders beliebt ist dabei auf der Bienensalbei, den ich dieses Jahr neu gesetzt habe. Auf meiner Liste stehen auch noch Frauenmantel und Steppensalbei – sehen schön aus und sind für Bienen ein Wohlfühlort.
- Im Sommer habe ich auch immer Margeritenbüsche stehen. Aber darauf fahren sie weniger ab. Jedoch kommen Sonnenblumen ganz gut an und diese blühen oft noch bis in den frühen Herbst hinein.
- ab Juli beginnt dann meist die Lavendelzeit. Da geht es dann rund. Ich lieb’ die Pflanzen und das Insektengetummle, wenn sie blüht. Herrlich!
- Hochbeet: In unserem Hochbeet sind so einige Kräuter gepflanzt, die meist im Hochsommer so weit austreiben, dass sie auch blühen – Schnittlauch, Basilikum, Oregano und Co locken dann mit ihren Blüten zahlreiche Bienen an. Wir schneiden die Kräuter in der Zeit also nie zurecht, denn sie treiben sowieso so stark aus, dass genügend Erntemöglichkeit der Blätter besteht.
- Infos zu Rosen und Co: Sie sehen zwar wunderschön aus, aber werden aufgrund ihrer vielen Blütenblätter nur selten von Bienen heimgesucht. Man könnte hierbei auf weniger gefüllte Arten wie die Heckenrose ausweichen.
Eine Behausung
Ich lieb’ unsere Insektenhotels. Sehr. Denn dort gibt es immer etwas zu beobachten. Wildbienen haben leider einen immer kleiner werdenden Lebensraum und mit diesen kleinen Kisten kann man sie beim Brüten unterstützen, indem man dadurch Nisthilfen zur Verfügung stellt. Besonders beliebt sind die “runden Wohnungen”. Es gibt aber auch Arten, die gerne in lehmhaltigen Sand nisten. Man könnte also Teile auch damit befüllen. Wichtig ist, dass das Insektenhaus halbwegs wettergeschützt ist. Ideal wäre eine Hauswand mit Dachvorsprung. Das ist bei uns leider nicht möglich, also habe ich mit Teerpappe das Dach benagelt, um sie vor Regen zu schützen. Dieser kommt meist von der Rückseite. Nur beim Gießen muss man aufpassen, dass man vorne nicht reingießt. Wenn man eine größere Schüssel nimmt, ist es wichtig, ein paar Steine hineinzulegen, damit sie nicht ertrinken.
Unterstützung im Frühjahr und Sommer
Wenn im Frühjahr die ersten Bienen unterwegs sind, sie aber noch sehr schwach, kann schon ein paar Tropfen Zuckerwasser helfen, die Kerlchen wieder aufzupeppeln. Die Meinungen bei Imker:innen gehen hierbei auseinander, aber es geht bei uns ja nicht um die Fütterung, sondern um eine Nothilfe :). Wichtig ist, dass sie jedoch – paradoxerweise- keinen Honig bekommen. Dieser kann für die Kleinen nämlich “Bienenkrankheiten” enthalten – die Gefahr bestünde, dass man ein ganzes Bienenvolk damit ausrottet.
Im Sommer sind die Bienen dankbar für Wasserstellen. Füllt diese regelmäßig mit frischem Wasser auf.
Insektenfreundlicher Garten – Keine Chemie?
Bei unserer Erde – die leider kaum nährstoffhaltig ist- müssen wir die Pflanzen düngen. Jedoch passiert das nur bei den Hecken und dem Rasen. Hier versuchen wir chemische Mittel zu vermeiden bzw. auf Bio-Ware umzusteigen. Das Hochbeet braucht aufgrund der wechselnden Erde sowieso nichts und das Gemüse gedeiht auch so. Die anderen Pflanzen sind oft nur einjährig – Blumen – und brauchen auch nichts Zusätzliches.
Den Umgang mit Bienen (er)lernen
Wissen ist eine Waffe. Eine gute. Denn ich finde es äußerst wichtig, dass nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene möglich gut (über Bienen) aufgeklärt werden. Bienen werden noch immer von manchen Leuten gefürchtet, weil sie stechen können. Ja. So ist’s eben. Meist bezahlt sie es eh leider mit ihrem Leben. Wenn man ihnen vorsichtig begegnet, sollte man jedoch gut geschützt sein. Und die Tiere auch. Teilt auch gerne das erlernte Wissen aus dem Post mit Nachbar:innen und Co :). Es würd’ mich freuen. Und die Bienen erst recht. (Ich muss leider hierbei updaten, dass mich nach dem Fotos machen beim Rasenmähen zum ersten Mal seit zwanzig Jahren leider eine gestochen hat, ups… – Tipps gegen Bienenstiche folgen in einem anderen Post, sehr gerne.)
Weitere Tipps?
Wenn ja, dann gerne in den Kommentaren. Ich freu’ mich auch, wenn ich wieder etwas dazulernen kann.
Dieser Absatz enthält Werbung für Rund um die Biene.
Danke für die nette Zusammenarbeit.
Das Schöne ist, dass neben dem meditativen Summen Bienen auch noch die Lieferant:innen für so einige Produkte sind, die uns zugute kommen. Deswegen möchte ich euch – passend zum heutigen Thema – auch noch den Shop “Rund um die Biene” vorstellen, wo ihr Erzeugnisse, aber auch Imkerei-Bedarf bekommt.
Der Inhaber Leo Guggenberger hat es sich zur Aufgabe gemacht, in dem Shop viele unterschiedliche Produkte von Bienen anzubieten – neben Shampoos, Seifen, Lebensmittel oder Kerzenwachs gibt es auch die hübschen Bienenwachstücher bei ihm – in diversen Ausführungen.
Auch einen umfassenden Aufklärungsteil gibt es auf der Webseite. Im FAQ-Bereich findet ihr viel Wissenswertes über Bienen und deren Leistung. Wusstet ihr, dass ein Bienchen für ein halbes Kilo Honig umgerechnet dreimal die Erde umrunden muss? (Kein Wunder, dass man von fleißigen Bienen spricht!) Für einen Kilo Honig muss sie beispielsweise 15.000.000 (ganz schön viele Nullen) Blüten anfliegen. Umso schöner ist es, wenn wir unsere Grünflächen bienenfreundlicher gestalten und ihnen die Arbeit eine Spur erleichtern!
Bienenwachstücher
Ihr kennt sie noch nicht? Dann wird es ja Zeit!
Sie sind eine hervorragende umweltschonende, antibakterielle Alternative zu Lebensmittelverpackungen wie Alufolie und Co. Sie sind sogar dazu geeignet, dass man Lebensmittel darin einfrieren kann. Am häufigsten verwende ich sie zum Mitnehmen von Jausenbrot (sie sind sehr atmungsaktiv, eignen sich also klasse für Brot und Gebäck) oder auch zum Abdecken von aufgeschnittenem Obst und Gemüse. Auch Käse lässt sich wunderbar darin aufbewahren.
Da das Wachs bei Wärme biegsam und geschmeidig wird, sind sie sehr flexibel und haften eigentlich so gut wie an allen Oberflächen des Geschirrs.
Aufpassen muss man lediglich, dass man nicht zu fetthaltige Speisen darin einpackt. Diese könnten mit der Zeit die Beschichtung lösen.
Reinigung und Aufbewahrung
Die Bienenwachstücher lassen sich ganz einfach reinigen und aufbewahren. Am besten kühles Wasser verwenden und von Lebensmittelresten reinigen. Wenn nötig kann auch ein wenig Spülmittel verwendet werden. Das Wasser darf keinesfalls zu heiß werden, da sonst das Wachs von den Tüchern getrennt werden würde. Danach gut abtrocknen und staubfrei verstauen.
Die Haltbarkeit beläuft sich auf bis zu einem Jahr bei täglichem Gebrauch. Ich habe meine jetzt ein paar Wochen – man merkt noch gar keine Abnutzung. Funfact: Sollten sie mal nicht mehr zu gebrauchen sein, kann man sie auch kompostieren – oder als Grillanzünder verwenden!
Übrigens, wenn ihr Bienenwachsgeruch nicht so gerne mögt – R ist so ein Kandidat – dann keine Sorge. Dieser verfliegt mit der Zeit – für mich könnte der ruhig länger bleiben :).
Einblicke in den Shop
Hier noch ein kleiner Einblick in die Produktvielfalt von “Rund um die Biene”. Viel Spaß beim Schmökern und Gustieren!