
Ich habe das Internet bisschen auf den Kopf gestellt, bevor wir losgeflogen sind. Das Wetter konnte ich mir so gar nicht vorstellen. Wir mögen es zwar in kältere und rauere Gebiete zu verreisen, aber Island ist ja doch nochmals ein anderer Kaliber.. das war jedoch ein paar anderen ganz egal, denn wir sahen alles: Flip-Flops bei rutschigen Wasserfällen, dünne Leinenschuhe, leichte Jacken, klatschnasse Jeans- damit euch das nicht passiert, soll dieser Post eine Hilfestellung für euch bieten.
Natürlich kommt es auch stark darauf an, zu welcher Jahreszeit ihr fliegt. Wir waren im Juli und hatten prinzipiell recht gutes Wetter (unter anderem viel Sonnenschein). Aber auch starke Regenschauer und vor allem kräftige Windböen waren dabei.
Im Nachhinein kann ich sagen: Wir hatten für uns sehr richtig gepackt, zwar eine Spur zu viel, aber wir kamen mit unserer Ausrüstung sehr gut zurecht. Ich liste euch gleich alles etwas übersichtlicher auf. Erwähnen möchte ich, dass wir in den letzten Jahren qualitativ hochwertige (und dementsprechend auch teurere) Kleidung erworben haben. Es muss nicht unbedingt immer das teuerste sein, keine Frage, aber gerade bei Outdoorkleidung merkt man rasch die Unterschiede. Ich würde euch für Island deswegen vor allem zu guten Schuhen und einer guten Regenjacke raten. Das zahlt sich aus!
Alles in allem ist eine Devise die richtige: Schichten. Schichten. Schichten! Diese helfen euch auch wegen des schnellen Wetterwechsels. Binnen weniger Sekunden kann es sehr stark regnen, danach scheint wieder die Sonne und es wird sogar richtig warm. Wir hatten alles – zwischen 5 Grad und Regen / Sturm sowie bis zu 17-20 Grad Sonne, was sich für die dortigen Verhältnisse sehr warm angefühlt hat.
Es folgt meine Packliste für 17 Tage Island im Sommer:
(Ich nenne gleich viele Marken, alles wurde selbst bezahlt. Manchmal verlinke ich euch die Produkte direkt; ich bekomme beim Kauf eine klitzekleine Provision, mit der ich immer mein Unterrichtsmaterial aufstocke. Danke für die Unterstützung!)
Gepäck (allgemein):
- Rucksack (ich hatte einen kleinen mit; Fjallraven; und einen großen Wanderrucksack von Osprey, den ich aber nie gebraucht habe. Der Kleine war ausreichend für unsere Touren. Auch in den Städten hat mir der gereicht – keine Handtasche oder so ;)); der war gleichzeitig auch mein Handgepäck
- großer Koffer (großes Samsonite-Koffer, der sehr leicht ist. Liebe den.)
- Packing Cubes (so praktisch, möchte nicht mehr ohne verreisen. Sparen Platz und sortieren den Koffer, vor allem auf Roadtrips wichtig!)
- kleiner geteilter Koffer (bei der Flugbuchung war das möglich und wir teilten in dem Koffer die wichtigsten Outdoor-Sachen wie Schuhe und Jacken und jeweils ein komplettes Outfit; sind bisschen kofferverlustgeschädigt, weil in den USA R’s Koffer viel zu spät – aber immerhin noch – ankam.) Der Koffer erwies sich auch während der Reise als praktisch, da wir immer das Wichtigste darin hatten.
- ein Totebag (Baumwollsackerl für Einkäufe etc.)
Kleidung:
- 1x bequeme leichte Sneaker (diese hatte ich zum Fliegen und bei gutem Wetter auch dort für kürzere Strecken an)
- eine gute Wind- und Regenjacke (meine ist von Jack Wolfskin und ich liebe sie; vor allem, weil sie auch etwas länger ist und so auch unten kein Wind reinkommt und man schön warm bleibt. Zudem schwitzt man nicht wie mit anderen günstigeren. Ich habe sie hier nochmals in vier verschiedenen Farben gefunden – das Tolle ist, dass sie mittlerweile total reduziert ist! Ich habe damals im Sale 200€ statt 250€ gezahlt, mittlerweile kostet sie zwischen 50€ und 150€, wow! Zudem besteht sie aus recyceltem Material :). Hier für euch noch der Link zur Jacke Rosamund Parka).
- 2x Wanderschuhe (diese Entscheidung war eine gute Idee, denn gleich am ersten Tag regnete es so stark, dass das erste Paar durch und durch nass war und selbst nach langem Föhnen noch zwei Tage brauchte, um wieder zu trocknen. Ein besonderer Blickfang sind die Lowa Wendelstein, die ich mir voriges Jahr noch vor der Reise gegönnt habe und ich muss sagen – ich besaß noch nie bessere Schuhe als diese. Sie waren jeden – der vielen – Cent wert! Ein kleiner Hinweis: Ich habe sie mir um eine ganze Schuhnummer größer bestellt; sollte man prinzipiell bei Wanderschuhen, damit es beim Bergabgehen nicht drückt.)
- 1x Regenschutz für Schuhe (Wir hatten das vorsichtshalber mit, dank des guten Wetters brauchten wir es nicht. Sollte es jedoch ständig regnen, könnten sie für kurze Strecken ein Vorteil sein! Wir haben Größe 43/44 für unsere normale Schuhgröße von 42 – Wanderschuhe 43 – genommen.)
- eine wärmere Wanderhose bzw. Softshellhose (Vorteil: Das Material trocknet schneller, innen hält sie euch aber auch schön warm.) – Die hatte ich sehr oft an!
- eine Legging / Sportlegging (Diese war mitunter für die wärmeren Tage sehr bequem, vor allem auch, wenn man länger im Auto sitzt.)
- eine dünne Zipper-Wanderhose (mhhh, ich habe sie nur einmal getragen, weil sie mir zu kalt war insgesamt. Für wirklich warme Tage bestimmt praktisch, da hat mir aber die Legging gereicht. Könnte theoretisch zuhause bleiben.)
- Skiunterwäsche aus Merinowolle (ja, die musste mit und besonders bei der Bootstour am Gletschersee war ich ihr sehr dankbar. Zudem habe ich sie manchmal zum Schlafen angezogen. Das Oberteil habe ich oft als Schicht unter anderen Pullover getragen.)
- eine wasserdichte Überziehhose (Glaubt mir, das war der beste Kauf für Island! Sie hat uns bei jedem Wasserfall gerettet – schnell angezogen, erkundet, danach schnell ausgezogen und ins Auto zum Trocknen gelegt – wir fuhren trocken weiter, während andere alleine wegen der Gischt klatschnass wurden.)
- etwa 7 T-Shirts (darunter fünf Sportshirts, die schnell trocknen und nicht gleich zu stinken beginnen ;).)
- ein Baumwollhemd
- 2 dünne Pullover (Schichten, Schichte, Schichten sag’ ich nur! Am liebsten habe ich den von Patagonia mit Kapuze.)
- 2 dickere Pullover (darunter einen Islandpullover aus Wolle, den ich mir schon vor der Reise gegönnt habe. Hält warm, muss nicht oft gewaschen werden – auf der Reise beispielsweise nie – ideal! Und sehr gerne habe ich auch meinen von Patagonia. So kuschelig!)
- 1 Fleececardigan (perfekt zum Darüberziehen; Schiiiichten!)
- 1 Cardigan
- 1 Jeanshose (hatte ich nur am Ende einmal kurz an)
- Handschuhe, Stirnband, Haube, Schal (Ja, ich weiß – wir waren im Sommer. Aber wir hatten alles davon an. Dünnere Sporthandschuhe waren beim Wandern toll, ich hatte oft das Stirnband, darüber die Haube und noch die Kapuze der Jacke auf, weil der Wind so erbarmungslos über die Weiten zog und ein Schal ist sowieso nie verkehrt. Am liebsten mag ich als Stirnband das Buff-Multifunktionstuch. Ist beim Wandern immer dabei!)
- 1 Hut / Kappe (Mh, wenn es mal nicht windet, die Sonne aber runterknallt, nutzten wir das und fanden es recht brauchbar.)
- Mückenschutz”haube” und Spray (Ja, wir flogen nach Island, weil wir dachten, dort gäbe es keine nervigen Mückchen… doch seit kurzem gibt es die sogenannten “Lusmys”, winzigkleine Mückchen, die in jede Öffnung des Gesichts wollen und noch dazu richtig fies beißen…. furchtbar. Ihr werdet sie bei gutem Wetter vor allem in der Nähe des Golden Circles finden – auch besonders im Hochland waren sie lästig. Deswegen waren wir seeeehr froh, beim Wandern unser Gesicht schützen zu können, auch wenn es bisschen doof aussah.)
- genügend Socken (am besten für jeden Tag ein Paar rechnen; wir mussten 2x auch während des Tages auf trockene wechseln und wuschen dann mit einem Reisewaschmittel in einer Unterkunft mal schnell die Socken.)
- 1-2 kuschelige Socken fürs abends in der Unterkünfte (werdet ihr lieben!)
- Unterwäsche (unter anderem liebte ich meine Sport-BHs; so viel angenehmer als normale.)
- Bikini / Badehose (für Hotpots, Schwimmbäder, etc.! Eine Ausstattung reichte uns jeweils.) + am besten ein schnelltrocknendes Mikrofaserhandtuch + Flip-Flops
- Pyjama (am besten schön kuschelig)
Hygieneartikel
- Sonnencreme (Die isländische Sonne ist heftig, auch wenn es bewölkt ist! Ich habe am liebsten diese her; macht keine Flecken, schützt toll, riecht angenehm)
- Duschshampoo, Haarshampoo etc. (empfehle hierfür alles in festem Format, so läuft auch nichts aus)
- Zahnbürste, Zahnpasta
- Makeup (braucht man eigentlich nicht :D)
- Brille / Kontaktlinsen
- Bürste
- Föhn (Wir hatten einen mit und waren recht froh darüber.)
- Haargummis (offene Haare sind bei dem Wind nicht von Vorteil)
- Medikamente (bin immer für ALLES ausgerüstet, daher braucht die Reiseapotheke oft bei mir am meisten Platz. Denkt auch an Pflaster, Nagelschere, OBs und Binden falls Periode etc.)
Sonstiges
- Handy, Akkuladegerät bzw. Ladegerät fürs Auto (Google Maps), eventuell Kopfhörer (fürs Fliegen)
- eventuell vorher bereits Playlists und Podcasts herunterladen, um das Datenvolumen zu schonen
- USB-Stecker / AUX-Kabel (um im Auto Musik / Podcasts hören zu können (haben wir leider vergessen und hörten direkt vom Handy)
- Kamera(s), Akku(s), Speicherkarten, sonstige Sachen wie Stativ, Gimbal etc.
- Sonnenbrille
- Schlafmaske (es wird nicht dunkel und es gibt zwar immer gute Vorhänge, aber ganz abgedunkelt war nie ein Zimmer)
- kleines Reisekissen (liebe ich fürs Fliegen und für unbequeme Hotelkissen)
- Verpflegung (Wir hatten so Angst vor den Preisen dort, sodass wir haltbares Brot, Fertiggerichte, Müsliriegel etc. mitgenommen haben und davon einfach zu viel. Ich würde vielleicht 2-4 Packungen für den “Notfall” mitnehmen, aber ansonsten dort im Supermarkt einkaufen. Kronan und Bonus sind die günstigsten mit ähnlichen Preisen wie bei uns teurere Supermärkte haben. Ich hatte auch eigenen Tee mit, den ich immer gerne mag.)
- Buch / Bücher (ich hatte zwei mit; fürs Fliegen und ab und an las ich abends noch bisschen)
- Tablet (Wir hatten ein iPad mit und schauten abends oft noch bisschen Netflix)
- Trinkflasche zum Wiederauffüllen und eventuell eine Thermoskanne (hatten wir nicht mit, wäre aber toll gewesen)
- Taschenmesser (praktisch für alles Mögliche; nur nicht ins Handgepäck geben ;))
- Taschentücher (immer praktisch)
Das Wichtigste
- Pass / Ausweis
- Führerschein (eventuell internationaler Führerschein; brauchten wir nicht)
- sämtliche Bestätigungen für Buchungen etc. (das drucke ich mir immer zuhause aus und nehme einen kleinen Schnellhefter mit)
- Schlüssel für zuhause 😉
So, ich hoffe, dass das nun vollständig war. Wenn euch noch etwas einfallen sollte, schreibt es mir gerne via Kommentarfunktion und ich ergänze es.
Hier noch ein paar weitere Eindrücke:
Ihr könnt euch gerne daran orientieren – für mich hat das so gepasst, für jemand anderen passt vielleicht etwas anderes mehr. Wie ihr seht, packe ich immer ein bisschen zu viel, für Island war es genau richtig, da manches Zeit hatte zu trocknen.
Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie ihr reist – solltet ihr campen, sieht eure Liste ja ganz anders aus. Meine Packliste war ideal für einen größeren Koffer und einen kleinen geteilten als Handgepäck mit den wichtigsten Utensilien (nachdem ein Koffer bei unserer USA-Reise vier Tage zu spät kam und wir schon Angst hatten, ohne ihn weiterfahren zu müssen).
Teile gerne diesen Beitrag via Pinterest; das würde mich sehr freuen. Danke!
Kommentare
Nic {Luzia Pimpinella}
Ein sehr hilfreicher Blogpost, Stef. Danke dafür.
Wir hatten tatsächlich Island für diesen Sommer in der Auswahl gehabt. Aber Luzie hat sich nach vielen Jahren mal wieder ein asiatisches Reiseziel gewünscht. Und solange sie noch mit uns verreisen mag, wiegt ihr Wunsch gern ein bisschen schwerer als meiner… 😉 Deswegen geht es jetzt Ostern für uns nach Vietnam.
Aber Island ist weiter ganz oben und diese Liste wird uns nochmal nützlich sein.
Ganz liebe Grüße und ich freue mich schon auf mehr Input dazu! Danke für deine Mühe.
Nic