Well,.. byebye fündundzwanzigjährige Stef, auf das nächste Jahr, mh?
..wie immer fallen mir gerade diese Art von Posts besonders schwer, meist im Anfangsstadium, die ersten Zeilen und Absätze und zum Schluss hin fließt es eigentlich leicht von der Hand. Das liegt daran, dass alles in mir sagt, dass ich genau jene sehr gerne fabriziere, weil sie im Schreibprozess mich immer wieder wo anders hinführen.
Wir sprechen von der Vergangenheit oft lieber als von der Zukunft und das vielleicht deshalb, weil wir uns nicht zu ahnen trauen, was noch alles auf uns zukommen wird. Möglicherweise liegt es daran, ein bisschen Angst vor ihr zu haben – Angst davor, dass plötzlich auf dieser geraden Straße eine scharfe Kurve auftaucht und wir (noch) nicht die Fähigkeit besitzen, sie problemlos zu meistern. (Juni 2012)
Über zwei Jahre ist dieser Eintrag, einer der meistgelesenen auf magnoliaelectric, her. Und als ich ihn schrieb, war ich so verwirrt und unschlüssig, wie es mit mir weitergeht. Ich hatte kaum eine Idee, wie sich die nächsten paar Jahre formen würden und stolperte gerade durch dieses Nichtwissen in einen meiner bislang absoluten Lieblingssommer, das unvergessliche Jahr 2012, die vielen Reisen und neuen Entdeckungen.
Aber wisst ihr? Mittlerweile hole ich Vergangenheitsanekdoten noch immer gerne hervor, aber ich versuche nicht in ihnen zu leben. Ich lebe im Hier und Jetzt, vielleicht so intensiv wie noch nie, vielleicht verläuft dadurch die Zeit gefühlt um’s Drei(hundert)fache schneller, wer weiß. Die Zukunft macht mir zwar ein flatterndes Gefühl, weil sie noch ungewisser für mich verläuft als es 2012 war, aber sie breitet nicht ihre klauenartigen Tatzen aus und scheint auch gar nicht mehr so angsteinflößend zu sein.
Aber wisst ihr? Mittlerweile hole ich Vergangenheitsanekdoten noch immer gerne hervor, aber ich versuche nicht in ihnen zu leben. Ich lebe im Hier und Jetzt, vielleicht so intensiv wie noch nie, vielleicht verläuft dadurch die Zeit gefühlt um’s Drei(hundert)fache schneller, wer weiß. Die Zukunft macht mir zwar ein flatterndes Gefühl, weil sie noch ungewisser für mich verläuft als es 2012 war, aber sie breitet nicht ihre klauenartigen Tatzen aus und scheint auch gar nicht mehr so angsteinflößend zu sein.
Zukunft. Älterwerden. Sechsundzwanzig.
So ist das nun also. Eigentlich fühle ich mich kein wenig anders im Allgemeinen, aber doch sehr im Besonderen. Das Jahr hat einfach so unglaublich viele Änderungen mit sich gebracht und langsam frage ich mich, ob ich dazwischen die Zeit überhaupt genutzt habe, um durchzuatmen. Mal langsam zu machen. Mal stehen zu bleiben.
Wo beginne ich, um’s für mich selbst Revue passieren zu lassen? Da wäre mal das Oberflächlichste, das Fallen der Mähne. Kürzere Haare, andere Stef? Nein gar nicht. Änderungen gab es aber jedoch noch andere, sehr gravierende. Den Großteil meines fünfundzwanzigjährigen Daseins verbrachte ich eigentlich damit, mich nach dem Mai oder Juni zu sehnen, dem Uniabschluss. Das gelang auch sehr gut, doch parallel entschied ich mich für einen ganzen Umschwung meines Lebens. Ich nahm im April mit meiner besten Freundin, A., eine Wohnung zusammen in Wien, kündigte in meinen zwei alten Schulen, da ich vom Stadtschulrat im Frühjahr erfuhr, es seien genug Plätze ab Herbst in Wien frei. Also riskierte ich’s. Denn wie schreibe ich immer so schön? Einfach wagen und im Nachhinein lieber das bereuen, wofür man den Mut fand, es dennoch nicht klappte, als sich dafür ärgern zu müssen, etwas nicht getan zu haben.
Mittlerweile weiß ich nicht, was diese Entscheidung für einen Wendepunkt in meinem Leben brachte. Ich bekam sowohl eine Absage für das Unterrichtspraktikum als auch für eine normale Stelle ab September. Bämm. Aber so richtig. In Foren heißt es, es sei meist normal, ab Ende August/Anfang September würde nochmals die Chance auf doch noch eine Lehrstelle bestehen, aber die Unsicherheit sitzt dennoch beharrlich im Nacken.
Ich lebe gerade die Ferien also sehr vogelfrei vor mich hin und der nahende September lässt mich teils sehr zappelig werden. Diese Ungewissheit ist am schrecklichsten. Wisst ihr? Ich glaube, die Welt würde nicht zusammenbrechen, wenn ich für dieses Jahr keine Stelle bekommen würde. Ich habe schon Pläne geschmiedet, wie ich mir dennoch die Wohnung leisten kann, all’ die Fixausgaben, auch wenn ich teils sehr zweifle und darüber traurig wäre, nun den Lehrberuf nicht weiter ausüben zu können, da die letzten zwei Jahre einfach erfüllend darin waren.
Ich würde jedoch diese Entscheidung, denke ich, immer wieder machen. Trotz der Ungewissheit. Trotz des Zweifels. Wir wollen das eigene Leben doch ein bisschen mit Spannung versetzen oder?
Und neben den Wohnungsarbeiten und noch immer nicht ganz fertigem Umzug, weil ich die Ferien im Ausland oder in meinem Elternhaus (um jede Sekunde mit der Familie und das Zusammensein noch zu genießen) oder bei R verbringe, kam eben der dritte Punkt in der Aufzählung hinzu. R. Ein einziger neuer Buchstabe und Name hier auf dem Blog, aber für mich sehr viel mehr bedeutend. Nach über fünf Jahren des Singledaseins, die zumeist sehr gut und abenteuerreich waren, fühlt sich diese neue, wachsende Beziehung so leicht und spannend an, mit all’ den Plänen, die wir schmieden und durchziehen und die Zeit genießen. Recht viel mehr mag ich darüber hier nicht schreiben, es reicht zu wissen, dass es mir gut geht, auch wenn das dazu beiträgt, dass meine nahe Zukunft nochmals um einen Faktor erweitert wurde.
Die letzten drei Ferienwochen verbringe ich teilweise nochmals im Ausland und versuche Stunde um Stunde zu genießen und mein Energielevel durch Eindrücke in der Ferne wieder aufzuladen.
Ich sehnte mich heute nach einer Woche des Nichtstuns, ohne schlechtes Gewissen den Kopf abzuschalten und mich gehen zu lassen, aber das funktioniert gerade nicht und ich will auch nichts verpassen und missen, sodass ich allesallesalles versuche mitzunehmen, aus diesem Sommer, um für kalte Herbsttage etwas zu haben, an das ich zurückdenken kann – in die Vergangenheit. Nicht, weil die Zukunft ungewiss ist und ich nicht nach vorne sehen möchte, mich nicht traue, sondern weil die Vergangenheit ein Zeitabschnitt meines Lebens ist, der mein Jetzt formt und prägt.
Der September türmt sich also als meine scharfe, absehbare Kurve vor mir auf. Ich weiß nicht, ob sie links oder rechts geht, das ist noch zu verschwommen. Aber ich denke, dass ich es in den letzten Jahren so gut geschafft habe, mit dieser Entscheidung, die ich wohl nicht selbst treffen werde, klar zu kommen.
“Ja. Ich gebe hier sehr viel auf – für etwas Neues. Rohes. Unbekanntes.
Well.
Well.
Ich gab viel auf im Nachhinein, das ist wohl wahr. Aber ich habe in den letzten Monaten auch so viel dazugewonnen. Unvorhersehbares, das mich wieder daran glauben ließ, dass alles irgendwann einen Grund hat und man den vielleicht nicht zwanghaft einstweilen suchen muss.
Es schreckt mich noch immer ein wenig, dass ich in den nächsten drei Wochen so in der Luft hängen werde und nicht weiß, ob ich nach links oder rechts lenken muss, mit all’ meiner Energie. Aber Achterbahnen liebte ich schon immer und wer sagt, dass es nicht möglich ist, auch vielleicht beide Richtungen in Angriff zu nehmen?
Es schreckt mich noch immer ein wenig, dass ich in den nächsten drei Wochen so in der Luft hängen werde und nicht weiß, ob ich nach links oder rechts lenken muss, mit all’ meiner Energie. Aber Achterbahnen liebte ich schon immer und wer sagt, dass es nicht möglich ist, auch vielleicht beide Richtungen in Angriff zu nehmen?
Sechsundzwanzigjähriges Dasein? Du liegst weder links noch rechts, sondern gerade aus und ich werde nicht auf dich zögernd zugehen.
Ich werde laufen.
Kommentare
Oui, Mimi
Das liest sich so wunderbar, liebe Stef! Ob rechts oder links oder geradeaus – ich wünsche dir alles Gute für die (noch) ungewisse Zukunft! Mir scheint du hast deinen Weg doch eigentlich schon gefunden, jetzt musst du nur noch das Gestrüpp aus dem Weg räumen und ihn gehen 🙂
diefahrradfrau
Zunächst mal herzlichen Glückwunsch, du 26-jährige!
Und dann mal zu den Wegen, die vor dir liegen: gerade oder nicht, mit oder ohne Kurven – das alles wird sich zeigen. Nimm´s wie´s kommt und vertrau auf dein Bauchgefühl. Ich wünsche dir alles Gute!
Liebe Grüße
Christiane
(Grad heute hab ich auch so einen nachdenklichen Wege-Post veröffentlicht. Passt irgendwie.)
Eclectic Hamilton
Schön, dass du uns so an deinen Gefühlen und Gedankenwelt teilhaben lässt.
Thanks for it. A lot.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen.
Alles wird gut – egal wie es kommt.
Greetings & Future Love
Ines
sarah hausleithner
wow . ich hab das gar nicht so mitbekommen dass du derzeit so in der 'schwebe' bist .. ich kenn das gefühl und weiß wie ungut es ist .. bin immer der totale planfreak und hasse schwebezustände (diese ungewissheit) wie ich sie nenne . umso bewundernswerter finde ich es . dass du den schritt trotzdem gewagt hast .! im leben macht alles einen sinn und dieser große schritt von dir bestimmt auch . da bin ich mir ganz ganz sicher .! genieß dein leben und bleib so inspirierend und toll wie du bist .. du bist echt ein großartiger mensch 🙂
liebe grüße (und das warten auf deinen worte-worte-post hat sich gelohnt :D)
tatjana
Herzlichen Glückwunsch und was 26!!!! so schrecklich jung!
Es ist einfach die Betrachtungsweise und von meiner Seite aus betrachtet, sehr sehr jung, das Leben und die Welt liegt dir zu Füßen, in dem Alter kannst du alles machen…..
Alles Gute und Liebe vom Reserl
Inga
Wunderschön. Sich wiederfinden. In annähernd jeder Zeile. Ich habe diesen Post zwar eben zum ersten, agnz sicher aber nicht zum letzten Mal gelesen. BEi einem meiner Lieblingsautoren heißt es: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, dann war es nicht das Ende. Alles Gute!
Larissa//No Robots Magazine
Herzlichen Glückwunsch zur 26!!!
Ich habe so oft in meinem Leben gehört "Uh, meinst du wirklich? Das wird aber verdammt schwer!" und immer hat's doch irgendwie funktioniert. Manchmal total easy (also so schwer war das Abitur auch nicht) und manchmal mit ganz viel Bauchschmerzen (okay, Wohnungsssuche in München ist schwer). Aber irgendwie geht's immer. 🙂
Liebe Grüße von Larissa
liebeslieschen
Herzlichen Glückwunsch – nachträglich!
Ich kann es irgendwie nachvollziehen, wie man sein altes Leben aufgibt, in einer Sackgasse landet und sich plötzlich nach einem Plan B umsehen muss. Ich wünsche dir alles erdenklich gute für die kommende Zeit & schönen Urlaub! 🙂
Jenny
Ganz toller Post!
ich bin vor kurzem 28 geworden und so ein Geburtstag ist doch immer wieder ein guter Zeitpunkt um über Vergangenes nachzudenken und Neues zu planen 🙂 LG Jenny
Annika
Alles Liebe nachträglich und alles Gute für das, was kommen mag. 🙂
Ich musste gerade an ein Bild zum Thema "Erfolg" denken: http://www.entrepreneurshiptalk.com/wp-content/uploads/2014/04/success-sketch.png
Ich glaube, das lässt sich auf so vieles übertragen.
Liebe Grüße,
Annika
Anne
Herzlichen Glückwunsch, alles Gute für das was kommt und danke, dass du mir gerade mit deinen Worten ein wenig Mut gemacht hast.
Chi
Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg fürs nächste Lebensjahr. So, wie ich dich wahrnehme, wirst du alles mit Bravour meistern :).
vegantarianlifestyle.com
Erstmal alles Gute nachträglich. Ich lese deinen Blog zwar noch nicht all zu lange, aber die paar Monate haben es gleich zu einem meiner Lieblingsblogs werden lassen.
Ich wünsche dir viel Glück bei den Neuigkeiten die dich im September erwarten, ich selbst, als angehende Lehrerin, finde gerade diese Infos immer sehr spannend.
Lieben Gruß,
Lou
http://vegantarianlifestyle.com
Franzi
Wunderschön geschrieben, dein Text hat mich wirklich berührt.. Danke dafür 🙂
Ich wünsche dir noch alles Gute im neuen Lebensjahr! 🙂
Liebe Grüße von Franzi von Little Things
Felise
Du hast genau die richtigen Worte gefunden – danke für diesen wunderbaren Text!
Mara
Willkommen im Club 26, damit bleibt uns dann nur noch ein Jahr, richtig? 😉
Evelyn
auch von mir noch alles gute für dich! 🙂 glaub mir, das nächste jahr wird großartig!!!
julia I mintlametta
Ein dickes Happy Birthday auch von mir! Und wie und wohin auch immer Dich der Weg führen wird, ich freue mich, diesen hier als Blogleserin zu verfolgen – herzallerliebts, JULIA
* Mondglanz
Ich liebe deinen Blog! Jedesmal auf neue inspirierst du mich 🙂
Linda von
http://www.stillagirlblog.blogspot.de/