this town will always be too small for all the dreams held inside my head. i am sorry but i cannot stay. {the decision about leaving it all behind}
Die Zeit ist schon etwas Besonderes. Die Zeit teilt sich in meinem Leben derzeit in halbwegs strikte Stunden ein. Die Diplomarbeit ist fertig und wird am Montag gebunden. Nach sehr sehr langer (gefühlter) Zeit. Man könnte sagen ein ganzes halbes Jahr hat’s gedauert. Phasenweise kam ich gar nicht voran und ließ sie brach legen, dann schrieb ich wieder einige Seiten an nur einem Wochenende. Aber nun. Fertig, aber noch nicht benotet (ihr dürft Daumen halten). Nach ein paar Nervenzusammenbrüchen und darauffolgenden Glücksmomenten. Zeit ist in diesem Jahr etwas Besonderes.
Denn ich habe das Gefühl, dass sie mir wegläuft. Sie packt ihre Beinchen in die Hand und läuft. Runde um Runde im Stundenglas. Wird nicht müde anzuhalten und zu verweilen. Brachte den März zu schnell herbei. Verabschiedete ihn auch schon wieder. Sie möchte irgendwo rasendschnell ankommen und hat mich im Schlepptau. Zu widerstehen ist beinahe zwecklos. Die wenig verbliebene noch lieber nutzen und sich alles einzuprägen. Letzte Augenblicke genießen. Das Leben sich schlagartig ändernd vor einem. Ein neues winkt in der Ferne. Man greift danach. Zögerlich, aber neugierig.
Seth Godin sagte; If it scares you, it might be a good thing to try. Und alles was in den nächsten Wochen auf mich zukommen wird, macht mir Angst. Große. Denn es ist ungewiss. 2012 schrieb ich noch über meine Zukunftsängste – hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch sehr konkrete Anhaltspunkte für die kommenden Monate. Und jetzt?
Nach den fünf Wochen, die ich vorigen Sommer zwischen Tür und Angel, zwischen amerikanischen Bundesstaaten und durchtanzten Nächten in Kroatien verbrachte, wuchs der Wunsch nach Veränderung in mir. Immer stärker. Das Herz bis zum Hals schlagend, die Kopfstimme gegen die Schädelwände dröhnend. Irgendwas muss geändert werden. Mehr Raum, mehr Spielraum, mehr von allem. Aber wie?
..welche ich mittlerweile in der Ferne suche. Ich habe hier kaum noch soziale Kontakte. Einige sehr gut, aber sind wir doch alle zu sehr beschäftigt? Verbringe zu viel Zeit Zuhause, während das Leben dort draußen glitzert und funkelt. Bestimmt eine Menge interessanter Menschen durch die Welt laufen. Und ich möchte daran mehr teilhaben. Sie kennenlernen.
Trotzdem breitet sich derzeit ein ganz bitterleichtschweres Gefühl in mir aus. Ich lasse für mich alles Wichtige zurück. Allen voran meine Familie. Für viele vielleicht schier unglaublich (oh hallo ich bin schon Mitte 20!), aber ohne Familie den Alltag zu bestreiten? Angsteinflößend. Da wir in einer perfekten Symbiose leben. Freiheit und Geborgenheit zugleich. Aufgeben für ein unbekanntes neues Leben. Aufgeben. Nicht nur sie und den Wohnort, sondern auch meine Arbeit in den beiden Schulen. Ein eigentlich sicherer Arbeitsplatz. Ich schlage ihn in den Wind, weil ich mich selbst verjage. (Ich vermisse meine Klassen jetzt schon, das ist wirklich ebenfalls ein schwerer Abschied. Und meine KollegInnen bedauern es auch..) Die meisten finden übrigens, dass meine Entscheidung nicht gut gewählt sei. Dass das “Land” schulisch gesehen “einfacher” ist. Das glaub ich nicht. Das hoffe ich nicht. Meine Wünsche sind zu bestimmt an einer allgemein höheren
Schule (Gymnasium) zu unterrichten, da ich mich in der Konstellation
der berufsbildenden Schulen nicht hundertprozentig wohl fühle. Ich mag es. Aber ich liebe es nicht von tiefstem Herzen. Ob ich eine Stelle im kommenden Schuljahr bekommen werde, ist jedoch noch sehr ungewiss und das bereitet mir ehrlich gesagt richtige Zukunftsängste.
Nach dieser Erfüllung mache ich mich auf die Suche. Vielleicht ist es ein Fehler. Vielleicht die beste Entscheidung meines Lebens?
Mitte Februar unterschrieben wir, A. und ich, unseren ersten Wohnungs- beziehungsweise Mietvertrag. Eigentlich plan(t)e ich erst im Mai/Juni so richtig umzuziehen. Da die letzte Unihürde vor mir liegt – die Diplomprüfung. Der Umzug – wieder etwas ganz Neues und Aufregendes. Aber die Wohnung flatterte uns quasi vor die Füße und wir wären dumm gewesen, sie einfach gehen zu lassen. Nach lediglich einer anderen Besichtigung zuvor, fanden wir also unsere Traumwohnung – mit mehr Glück als Verstand, nicht einmal vierundzwanzig Stunden später bekamen wir die Zusage. Nicht alleine wohnen zu müssen, war die ideale Idee für den Umbruch. Durch zwei Einkommen können wir uns auch etwas Größeres als eine Einzimmerwohnung leisten und ich kann’s noch immer gar nicht glauben, wie unkompliziert das alles vonstatten ging. Ich ziehe mit A. zusammen und ich liebe diese Wohnung jetzt schon.
Ja. Ich gebe hier sehr viel auf – für etwas Neues. Rohes. Unbekanntes.
Well.
A lot.
But it might be a good thing to try.
Kommentare
Bettina
ich finde deinen text sooo gelungen – vor mir liegen auch einige Veränderung – sie machen mir angst – aber ich hab auch total das Gefühl das es das richtige ist – werde uni wechseln- nach Wien ziehen – neue Leute kennen lernen – weit weg von dem gewohnten sein – aber ich freu mich total drauf! dein text ist total gut und es lohnt sich jedes einzelne wort davon durchzulesen!
sahimo.
ich freue mich sehr fuer euch beiden. du wirst schon die richtige entscheidung getroffen haben. und ich bin gespannt, wie ihr euch nun weiter entwickelt. 🙂
Melanie
Wow, du hast mir aus dem Herzen geschrieben, wirklich jedes der Worte hätte von mir sein können. Ich fühle genau das selbe. Ich beginne nach dem Sommer ein Studium in Berlin und es ist auch nicht sehr weit von meiner Heimat entfernt, aber doch sehr anders. Und immer abwechselnd freue ich mich total auf die große Stadt und das Abenteuer vor mir oder habe riesige Angst dort keinen Anschluss zu finden, davor, dass mir das alles dort zu groß, zu laut, zu neu ist. Aber ich glaube es wird sich lohnen. Kennst du den Spruch "Mut steht am Anfang des Handeln, Glück am Ende"? Hoffen wir mal das es stimmt 😉 Ich wünsch dir viel Erfolg für deinen Neuanfang =)
Melanie
Teresa
Liebe Stef! Ich bin 22 und im Oktober von meiner geliebten Familie 10km weiter in eine eigene Wohnung gezogen. Auch eher spät. Auch unglaublich ängstlich. Das ist jetzt 5 Monate her. Ich sehe meine Lieben ein- bis zwei Mal die Woche, aber unser Whatsapp-Familienchat läuft täglich heiß. Ausziehen ist eines der schönsten und abenteuerlichsten Dinge, die ich in meinem Leben gemacht habe. Ich hab' die ganzen ersten zwei Wochen abwechselnd geweint und Luftsprünge gemacht. Ich liebe diese drei, mit denen ich die letzten 21 Jahre verbracht habe, ihren Humor, ihre Liebe. Und ich weiß, dass wir als Familie immer zusammengehören. Da kann keine Distanz, kein gemeinsames oder getrenntes Haus was dran ändern. If you care, you care. Für immer. 🙂
Alles Liebe!
Lisa
Veränderungen sind ja nichts schlechtes, ich Versuche es mir auch immer und immer wieder zu sagen. Ich finde dich mutig, du bist mutiger als ich. Ich beneide dich dafür. Es sind große Schritte, aber du wirst nicht verstoßen und es gibt immer ein zurück, Wiedersehen und gemeinsame Zeiten – es ist so schön, dass du deinen Wunsch wahr machst, das macht mir viel Mut. 🙂 Bleib wie du bist <3
julia
auf jeden fall einen versuch wert… ich wünsch dir, dass es viel besser wird, als du denkst 🙂
Bilberry
Das Ausziehen in die Welt ist ein spannender & aufregender Schritt. Ich habe ihn schon vor ein paar Jahren gewagt & es gab immer wieder Momente wo man es bereut hat, aber eben auch viele viele schöne, die man nicht missen will. Die wirkliche Lektion die man lernt, ist es was das Wort Heimat bedeutet. & das zu Hause, auf einmal zwei Orte sind. Ich wünsch dir Mut, Zuversicht & viele liebe Menschen, die deinen Neuanfang begleiten 🙂
Rebecca Verlockendes
GÄNSEHAUT…
Pack dein Sackerl und auf in die weite Welt, liebe Stef <3
R.
Leeri
Ein wirklich toller Text, der berührt. Ich kann dich wirklich verstehen, aber ich denke, du wirst es nicht bereuen 🙂
ina
Da bekommt man richtig Gänsehaut beim Lesen! Aber ja, ich bin ein Freund von Veränderungen 🙂
Liebst, ina
Visit me at Petite Saigon
Anonym
liebe stef.
der text ist sooo schön geschrieben. ich hab das gleiche in deinem alter mitgemacht. von der stadt in eine großstadt (600km entfernt) und dann aufs land. ich hab mich soooo gegraust. und mittlerweile muss ich sagen, "ich würds wieder so machen"
all deine entscheidungen werden ihre negativen seiten haben, aber ganz ganz sicher auch ihre positiven – ohne das, wäre es ja auch unglaublich langweilig.
auf alle fälle wünsch ich dir, das allerbeste für deinen "neuanfang", viele tolle erfahrungen und möge die sonne immer für dich scheinen (das ist jetzt in wien zwar ein bisschen viel verlangt, aber mei 😉
lg uli
Steffi
Liebe Stef,
ich bin zwar damals direkt nach dem Abi 500km von meiner Familie weggezogen und nach meinem dritten Zuhause (auch 500km weit weg) bin ich nun wieder in meiner Heimatregion gelandet. Der letzte Schritt wieder hierhin zurück war auch so einer, bei dem ich Angst vor meinem eigenen Mut hatte, aber er hat sich allemal gelohnt. Es ist ja völlig normal, vor dem Unbekannten Angst und auch ein bisschen Respekt zu haben.
Bist du den Schritt erstmal gegangen, wirst du immer weiter gehen wollen in diesem neuen aufregenden Abschnitt. 🙂
Ich gratuliere dir zur Fertigstellung deiner Diplomarbeit, drücke die Daumen für die Prüfung und für alles, was dann noch so kommt!
Alles Liebe
Steffi
Karin
Das hast du sehr schön geschrieben. Manchmal muss man aber einfach etwas wagen, um nicht irgendwann sagen zu müssen "Was wäre gewesen wenn…" Es kann sein, das du irgendwann das Land vermisst und wieder zurückgehst, aber dann hast du die Erfahrung gemacht und sie hat dich geprägt. Nur so lehnt man sich selbst kennen und findet heraus was man wirklich möchte.
Ich bin vor guzt 7 Jahren für die Liebe umgezogen und ich habe es nie bereut. Wie gesagt, manchmal muss man einfach springen!
Liebe Grüße
Lena
So ein toller Post, wirklich wunderbar geschrieben, so von Herzen!! Und die Bilder dazu <3
Jetzt hast du mich soweit, dass ich selbst über Veränderungen nachdenke, danke und mal schauen wo hin das führt.
Liebst Lena
vankotte
Wow ein wirklich wunderschöner Text. Manchmal schrecken so wortlastige Posts ja ab, aber diesen habe ich sehr gerne gelesen. Ich kann das Ganze gut nachempfinden – den Umbruch, die Zeit, die einem durch die Finger rennt und die Vorsätze, denen man hinterherjagd. Gerne mehr solche Texte und alles Liebe für deine Zukunft!
Isabel
Wunderschön geschrieben!
Ich befinde mich im Moment in einer ähnlichen Situation und finde mich in so vielen Stellen deines Textes wieder.
Auch ich werde in den nächsten Monaten vertrautes loslassen und eine neue (zum Teil noch ungewisse) Zukunft wagen.
Auch wenn es zum Teil schwer fällt, weiß ich, es ist die richtige Entscheidung, bei dir und bei mir.
Am Ende wird man mit viel Stolz auf das Jahr und die Entwicklingen zurückblicken, und sich über all die neuen Erfahrungen freuen die man machen durfte.
Liebe Grüße, Isabel
Liz
<3 einfach nur <3 <3 <3 …und noch jemand der "Daumen halten" sagt, ha, meine Freunde lachen mich immer aus das heißt "Daumen drücken" pah..ich sag jetzt immer, dass Stef – eine Lehrerin – das auch sagt! hihi 🙂 …ich halte dir also alle Daumen, dass dein Traum so in Erfüllung gehen mag, wie du es dir wünscht! Ich bin sicher, es wird alles gut werden!
Alles Liebe,
Liz
gloriousgoldrand
Wunderschöner Text – bei mir liegt das von zu Hause Ausziehen schon länger zurück, aber vor 3 Jahren bin ich dann nochmal 600 km weiter weg gezogen, von einer kleinen Stadt, in der ich 7 Jahre lang gelebt habe, in eine große Stadt. Ich habe eine unbefristete Stelle und wenige, aber sehr gute Freunde und liebe Menschen zurückgelassen, um irgendwo neu anzufangen, wo ich niemanden kannte und keinen Job hatte. Heute freue ich mich jeden Tag, dass ich den Schritt gemacht habe. Es gibt Tage, da wünsche ich mich zurück, aber selbst wenn ich eines Tages zurückkehren würde – das alles ist Teil meines Weges, jeder Schritt macht mich zu derjenigen, die ich bin und sein möchte – und wenn ich dabei mal nen Umweg gehen sollte, was soll's? Es gibt überall was zu entdecken. Also: freu Dich auf diesen neuen Wegabschnitt und blicke dankbar auf den zurückliegenden zurück, es wird sich alles fügen und am Ende wirst Du stolz sein auf Deinen Weg. Und: wir freuen uns alle mit Dir diesen Schritt erleben zu dürfen! Alles Liebe!
Hanna | Geschenkliebe
Es gibt da doch so nen doofen Spruch, von wegen man bereut nur die Gelegenheiten im Leben, die man hat vorbei ziehen lassen. Aber es ist viel Wahres dran! Lebe deinen Traum! Sonst würdest du es ewig bereuen es nicht getan zu haben. Viel Glück und Erfolg dabei! hanna
Geschwister Gezwitscher
Ich wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Mut, Zuversicht, Kraft und vor allem Freude.
Liebste Grüße, Eva
fitundgluecklich.net
Neues macht uns immer Angst, ich bin damals nur von einem Bezirk in Wien in den nächsten gezogen und hatte Panik mich nie dort einfinden zu können, alles neu, alles anders. (Mein damaliger Freund und jetziger Mann ist aus dem Waldviertel nach Wien gezogen, für ihn waren meine Ängste natürlich schlecht verständlich ;-))… ich kann dich also verstehen, aber wenn man nicht wagt gewinnt man auch nicht, oder wie heißts so schön?! ich wünsche dir jedenfalls alles alles Gute! Und falls du etwas brauchst, soooo groß ist Wien gar nicht, ich bin also quasi immer ums Eck und du kannst dich gerne bei mir melden!! 😉 lg Ulli
witheveryheartbeat
Toller Post. Ich glaub jeder kennt das mit der Zeit die einem davon fliegt.. Genau richtig hast du es gemacht, pack das Leben an 😉
LG Caro
Heimathafen
Was für ein wunderschöner Text. Sei stolz auf dich, sei mutig und die familie wird dir bleiben, auch wenn die Entfernung größer ist als zuvor. Ich bin jetzt auch zum zweiten Mal für längere Zeit ohne meine Familie, ohne meine Freunde. Aber was bleiben soll, das bleibt. Egal welche Umstände, egal wie lange man sich nicht sieht. Und es gibt doch nichts schöneres, als den Rückhalt zu haben, zu wissen, es gibt sie, die Menschen die einen lieben und mit dieser Gewissheit neue Abenteuer zu beschreiten, neue Wege zu gehen!!! Alles Liebe
Janice
sarah hausleithner
wow . ich bin noch immer total geplättet von deinem text .. so ehrlich und persönlich . danke dass du das alles mit uns teilst .. ich kenn diese zukunftsängste auch und so tolle menschen wie du geben mir durch solche texte echt die beruhigung dass man damit nicht allein ist . was wirklich gut ist (da kommt man sich nicht so 'blöd' vor . bin auch schon 22 und denk mir dann oft dass ich doch schon viel erwachsener und ohne ängste sein müsste)
was ich bei dir aber so toll finde . dass du dich von deinen ängsten und grübeleien nicht bremsen lässt und doch noch iwie auf deinen bauch hörst (auch wenn ich glaube dass du eig mehr ein kopfmensch bist 🙂
ich wünsch dir wirklich alles alles gute für deine 'neue' zeit jetzt in wien . du wirst deinen weg schon gehen . das hast du bis jetzt immer gemacht und wirklich toll gemeistert ..
man kann sich dich wirklich als vorbild nehmen (was du für mich definitiv bist 🙂
glaub an dich und deine stärken und bleib dir bitte weiterhin so treu . du bist echt ein toller mensch!
alles alles liebe
sarah
laura
Spannend, liebe Stef! Dann beginnt ja schon bald ein ganz neuer Lebensabschnitt für dich! Den Schritt zu gehen finde ich mutig und richtig. Nur so wirst du merken, ob dich das Stadtleben glücklicher macht. Vielleicht hast du ja auch in zwei Jahren die Nase voll davon und ziehst zurück. Aber du würdest es sicher bereuen, deinen Wunsch nicht gelebt zu haben. Ich wünsche dir alles Gute, liebe Stef – ich glaube ganz fest an dich! (:
Lia
Ein sehr schöner Text, mir kamen fast schon die Tränen. Ich habe momentan auch riesige Angst vor etwas, das nächste Woche stattfindet. Seit Januar mache ich mir deswegen Sorgen, denke jeden Tag daran. Jetzt ist der Tag fast gekommen an dem es losgeht. Am Montag muss ich meine panische Angst davor überwinden. Und ich weiß jetzt schon, dass ich Sonntagnacht nicht schlafen werde. Der März ist dieses Jahr mein Hass-Monat. Im März muss ich mich zu so vielen Dingen überwinden, die ich noch nie getan und große Angst davor habe. Einen Teil davon habe ich schon geschafft und bin froh, es überstanden zu haben. Der zweite schlimme Teil kommt jetzt noch. Und wenn die nächste Woche um ist, dann bin ich wieder ein ganz anderer Mensch. Glücklicher. Losgelöster. Um viele Erfahrungen reicher. Die Aussage von Seth Gordin werde ich mir zu Herzen nehmen und die ganze nächste Woche daran denken 🙂
Und deine Ängste und Bedenken wegen des Umzugs kann ich total nachvollziehen. Ich glaube jedem geht es so, wenn er sein Zuhause verlässt. Es ist nun mal ein verdammt großer Schritt in die erste eigene Wohnung zu ziehen und alle geliebten Menschen zu verlassen, die man sonst Tag für Tag um sich hatte. Ich habe den Schritt vor gut anderthalb Jahren gewagt und bereue es überhaupt nicht. Auch wenn ich plötzlich totale Zweifel hatte, ob das schon richtig ist, was ich hier tue. Ich bin aber auch gleich mit meinem Freund zusammengezogen, das ist ja nochmal was anderes 😉 Ich glaube, es ist ganz gut, dass du mit A. zusammenziehst. So ist man nicht ganz allein und hat noch jemanden an seiner Seite. Und ich drücke dir natürlich auch ganz fest die Daumen, dass es mit einem Job im kommenden Schuljahr klappt. Diese beruflichen Zukunftsängste machen einen echt fertig, aber ich bin mir fast sicher, dass du was ganz tolles finden wirst 🙂 (Ich hoffe es wirklich sehr für dich!) Ich finde es jedenfalls toll von dir, dass du diesen Schritt, diese große Veränderung wagst und so viel dafür zurücklässt. Eigentlich kann man für so viel Mut nur belohnt werden! 🙂 Ich wünsch dir von Herzen alles Gute dafür, liebe Stef. Du wirst das alles mit links schaffen, denn du bist eine verdammt starke Frau!
LG,
Lia
Marienkäfer
Ein wunderschöner Text! Er trifft einfach mitten ins Herz!
Kami-chan
mit dem post hast du mir richtig aus dem herzen gesprochen. ich bin auch so jemand. ich mach mir ständig Gedanken über dinge, die ich irgendwann machen möchte. ich müsste noch zum Frisör, sehtest wollte ich ja auch noch machen und ach ja, mal frühzeitig das ein oder andere Hotel buchen und nicht wie immer auf den letzten drücker…
auf der anderen seite schrecken mich Veränderungen total ab. T_T ich kann mich noch gut erinnern, als ich damals zum ersten mal alleine vereist bin. ich hatte so panik, ich hab mir ständig Gedanken drum gemacht, ob ich an alles gedacht habe, ob ich das überhaupt alleine hinbekomme und ich war kurz davor, das ganze hinzuschmeißen, weil ich mich so unsicher gefühlt habe. und dann bin ich aufgebrochen und hab mich so frei und erwachsen gefühlt. ich hab mich noch nicht mal verlaufen und heute bin ich total oft in dieser Stadt. ^_^ die Stadt liegt zwar nur 2 h Zugfahrt von mir entfernt, aber für mich war das damals die ganz große welt. XD zum ersten mal alleine im ICE, zum ersten mal alleine in einer fremden Stadt und zum ersten mal alles alleine gebucht und organisiert. ^_^
manchmal machen uns solche Veränderungen total angst, aber ich denke mir immer: versuchen kann man es immer. das schlimmste was passieren kann, ist, dass es schiefgeht. 🙂 aber wie heißt es doch so schön: wer nicht wagst, der nicht gewinnt :3
Tinka B.
Sehr schön geschrieben! Veränderungen sind immer ein bisschen komisch. Als ich in Deinem Alter war, hab ich mir allerdings nie einen Kopf gemacht, ich bin ohne irgendjemanden zu kennen nach Düsseldorf gezogen, dann wieder zurück in die Hauptstadt der Ausbildung wegen, dann, danach, ohne groß nachzudenken, wieder weg von Freunden und Familie. Es war immer richtig!!! So Entscheidungen SIND richtig, egal, was andere sagen (ich hab nie jemanden gefragt). Jetzt überdenkt man alles zigmal, das ist nicht gut, ich stehe zur Zeit wieder vor einer sehr großen Entscheidung – Veränderung oder nicht – das geht auch später so weiter :-)))
LG
Tinka
Annie
Liebe Stef,
ich kann dir gut nachfühlen. Ich freu mich für dich, dass du das Thema Diplomarbeit nun endlich abhaken kannst. Ich kenn das Gefühl nur zu gut. Ich schreibe gerade meine Zulassungsarbeit zum Staatsexamen und habe auch schon einige Höhen und Tiefen durchlebt. Und dann ist da noch der Berg an Ordnern, die es fürs Staatsexamen im Sommer zu lernen gibt, wenn die Arbeit im April endlich abgegeben ist. Wie soll man das alles schaffen??? Und dann die Ungewissheit, wie es nach dem Studium weitergeht, wo man hinversetzt wird, ob man nach dem Referendariat eine Festanstellung bekommt.
Aber trotz der Ungewissheiten muss man sich einfach Schritt für Schritt nach vorne wagen, um dann eh meistens festzustellen, dass alles gut ist 🙂
Auch wenn es sich vielleicht anfangs komisch anfühlt, aber mit deiner Entscheidung auszuziehen beginnt ein spannender, neuer Lebensabschnitt. Und glücklicherweise kannst du deine Lieben ja jederzeit besuchen, wenn dir danach ist. Ich wünsch' dir alles Gute und einen tollen Start in der ersten, eigenen Wohnung!
Liebste Grüße,
Annie
Mia
Liebe Stef,
wie schon einige andere vor mir geschrieben haben, sprichst du auch mir mit dem Post aus dem Herzen. Ich habe zwar mit meiner Masterarbeit gerade erst angefangen, aber ein wenig Angst habe ich auch vor dem, was danach kommt. Ich habe zum Beispiel Angst, dass ich danach im Arbeitsleben in eine Routine komme, aus der ich es nicht mehr hinaus schaffe. Andererseits hoffe ich, dass ich dann wieder mehr Zeit für mich selbst habe.
Und noch mehr Angst habe ich vor dem Plan, der mir gleichzeitig am meisten gefällt: vier Monate nach Neuseeland zu gehen. Das ist so weit weg, dass ich richtig Angst habe, aber andererseits ist der Zeitpunkt einfach perfekt und das Land schön. Hach, wenn man einfach die ganzen Sorgen und Zweifel mal ausschalten könnte, es wäre so viel einfacher!
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Glück in der neuen Stadt, in allen Bereichen. Und für die Diplomarbeit drücke ich sowieso die Daumen 😉
LG, Mia
LiebesSeelig
Liebe Stef,
letze Woche war ich zum ersten (und nicht letzten) Mal in Wien – und hatte tatsächlich an vielen Ecken das Gefühl, Du könntest jetzt einfach darum herum biegend auf mich zukommen :-)! Die Stadt passt zu Dir, da bin ich sicher!
Wenn sich ein Schritt für DICH richtig anfühlt, dann ist er es auch – egal, was andere sagen, egal, ob da ein vermeintlich 'sicherer' Arbeitsplatz zurückbleibt. Das Richtige für Dich liegt ganz sicher vor Dir und wenn es in Wien liegt, dann eben dort. Hör einfach auf Dein Bauchgefühl, das ist meist sowieso viel klüger, als unsere verqueren Köpfe ;-)!
Hach, ich freu mich für Dich, da kommt so viel Spannendes und Neues auf Dich zu – genieß es, ich bin sicher, Du machst das ganz großartig :-)!
Liebst,
Sabine
Sari
Oh Stef, diese Aufbruchsstimmung verfolgt mich grade auch täglich! Allerdings ist es bei mir andersrum, und zwar weg von der Großstadt, in der mir Leute in der U-Bahn vor die Füße kotzen, Frauen hinter mir auf offener Straße die Tasche geklaut wird und Kinotickets unbezahlbar sind. Ich will Städte jetzt nicht per se schlecht reden, aber es gibt leider viele positive Werte, die man meiner Erfahrung nach häufiger bei den Leuten auf dem Land findet als bei den Stadtmenschen. Deshalb will ich schnell weg von hier und zurück aufs Land, wo ich herkomme. Trotzdem ist es gut, wenn man beide Seiten mal kennengelernt hat. Ich bin durch das Ausziehen zuhause viel selbstbewusster und eigenständiger geworden. Ich habe einen differenzierteren Blick auf verschiedene Lebensarten bekommen und kann besser beurteilen, was zu mir passt und was ich nur mitgemacht habe, weil es hipp war. Deshalb wünsche ich dir für deinen Umzug und deinen Neustart alles Gute! Das Zusammenziehen mit einer guten Freundin ist übrigens tatsächlich die perfekte Lösung für den Übergang, ich hab´s auch so gemacht =)
Anonym
Liebe Stef,
ich kann dich sehr gut verstehen! Schon seit ich 13 bin verspüre ich jeden Tag Sehnsucht nach anderen Ländern, anderen Kulturen, anderen Menschen. Mein größter Traum ist es, ein Auslandsjahr in den USA zu machen. Nun hätte ich die Chance dazu – und habe einfach viel zu viel Angst davor.
Und diese Angst hast du mir mit deinem Post ein Stück weit genommen und dafür wollte ich mich unendlich bedanken!
Ich wünsche dir alles Glück der Welt!
Elske
"What a wonderful thought it is that some of the best days of our lives haven’t happened yet."
Ich drück dir für alles die Däumchen, beste Stef!
Ich denk an dich :*
HINAUS IN DIE WEITE WELT ♥
Maria V.
Wow, das hat mich richtig gefesselt! Sehr schön geschrieben.
Euch alles Gute für die neuen Abenteuer!
Anonym
Tja, so ist das Leben: Roh und unbekannt.
Aber auch herausfordernd und spannend.
Du weisst nie, was morgen sein wird.
Ich kann deine Gedanken gut nachvolllziehen, aber trau dich. Bei einigen Dingen im Leben war ich ( jetzt 50, aber im Herzen 25) zu wenig mutig. Manuela
Julia Luger
Hey, Stef, toller Text, er spricht mir aus der Seele.
Ich bin zwar schon mit 18 nach Wien gezogen, aber ich weiß noch, wie sich das vor 9 Jahren angefühlt hat. Dann war ich 2 Jahre in Köln, um an der Oper zu arbeiten, und es war noch viel mehr so, wie du es beschreibst. Es war wunderschön, wieder zurückzukommen nach Wien, wo ich mich zu Hause fühle. Ich kann es nur empfehlen. Ich kenne dich zwar leider nur von deinem Blog, aber ich glaube, dass du dich hier auch wohlfühlen wirst. Und falls es irgendwann mal die Gelegenheit gäbe, dich zu treffen, dann wäre ich sofort dabei!
LG Julia
Lara
Liebe Stef,
danke für diesen Beitrag heute! 🙂
Er kommt so ziemlich zur rechten Zeit.
Ich habe nun nur noch 3 Wochen als Schülerin. Könnte weinen, weil bald alles vorbei ist. Und ich versuche jeden Moment aufs Äußerste zu genießen.
Im Herbst werde ich auch von zuhause ausziehen.
Nach München, vielleicht aber auch wie du – nach Wien (das hängt davon ab welche Uni mich aufnimmt).
Ich habe Angst, ziemlich viel Angst sogar. Weil ich so viel hinter mir lassen werde. So viele tolle Freunde und meine Familie, so viele Erinnerungen.
Ich glaube, es ist egal ob man nun 17 ist, so wie ich, oder ein paar Jahre älter. Ein Abkapseln von der Familie wird schmerzen.
Aber du machst mir Mut mit deinen Worten.
It might be a really good thing to try!
Lass uns uns gemeinsam auf die Veränderung freuen!
Lara
Sabrina Mohr
Wow, schön geschrieben. Ja, große Entscheidungen und die damit verbundenen Veränderungen machen einem immer erstmal Angst. Aber wie heißt es doch so schön: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Und ich denke, du hast die bestmögliche Art gewählt, diesen großen Schritt zu machen. Du geht weit weg, aber wenn dich das Heimweh packt, kannst du am Wochenende ins Auto oder in die Bahn springen und bist dann schneller wieder daheim als du wahrscheinlich denkst. Du machst diesen Schritt an einem Wendepunkt deines Lebens. Die Diplomarbeit ist geschafft – also der perfekte Zeitpunkt, etwas Neues zu beginnen. Und zu guter Letzt machst du diesen großen Schritt nicht alleine. Eure Sorgen und Ängste könnt ihr euch immer teilen, dann sind die Sorgen und Ängste nur noch halb so groß. Ich drücke dir/euch auf jeden Fall die Daumen, dass alles so klappt, wie ihr es euch vorstellt. Und für die Diplomprüfung wünsche ich dir natürlich auch viel Glück! Das wird schon! 🙂
GLG, Sabrina
Happiness-Is-The-Only-Rule
Natalia
Stef, das ist total cool! 🙂 Ich freue mich sehr für dich und ich bin mir sicher, dass das eine gute Entscheidung war. Manchmal muss man sich einen Ruck geben und auch gegen Meinungen anderer antreten, denn es ist dein Leben und wenn du dich gerade wohl mit dem Gedanken fühlst, dann ist es hervorragend! 🙂 Wer weiß, vielleicht ziehe ich auch nach Wien, wenn ich meinen Master in Österreich mache 😉
Liebste Grüße!
Natalia
ullatrulla
Ohhh, ein großer Schritt.. Aufzugeben, was man hat und womit man eigentlich ganz glücklich ist – das sind die schwersten Entscheidungen. Ganz viel Mut dafür und Durchhaltevermögen. Wie schön, dass du diesen Schritt nicht alleine gehst. Wenn das Herz mitkommt, dann ist viel gewonnen. Ich selber bin vor Jahren aus Bonn ganz allein nach München gezogen, weg von Freund und Familie. Da gab es manche schwere Stunde, aber die Erfahrung habe ich nie bereut. Danach wirst du ein anderer Mensch sein 🙂
Liebe Grüße, Daniela
Enfant Terrible
Ich bin keine große Kommentarschreiberin, aber dein Beitrag hat mich sehr gefesselt.
Ich werde in einem halben Jahr auch nach Wien gehen, in ein neues Land, 8 Stunden weg von zu Hause. Die Möglichkeit, einfach mal heimzufahren, wird es somit nicht geben, was ich einerseits liebe (trotz 18 Jahren und noch lange Kind meiner Mami) und andererseits hasse. Außerdem werde ich wahrscheinlich die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben verlieren – der Kontakt wird nicht abbrechen, aber Wien – Indien ist trotzdem eine riesige Distanz.
Anonym
Das zu lesen hat mir gerade richtig gut getan. Morgen steht eine wichtige Prüfung an, danach ist meine Uni-Karriere auch zu Ende. Ich werde in ein paar Wochen in ein anderes Land ziehen. Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussehen wird. Ich kann…abwarten. Und einen Tee dazu trinken.
Schön… Miri
Lolo
Wow! Was für ein Text. Sehr poetisch und vernünftig zu gleich. Sehr philosophisch…
Ja genau Stef, du könntest Philosophin werden…
LG
Lolo
Schennii
Es geht doch nichts über einen Blog mit gutgeschriebenen Texten!
Jeder Schritt aus dem Altbekannten ist ein Schritt ins Ungewisse aber auch immer ein Ja ans Leben! Ich bin habe vor einigen Jahren meine Kisten gepackt und bin 800 km weit weg von meiner Heimat gezogen, 2 Jahre hab ich fremde Luft geschnuppert. Ich bin dann irgendwann zurückgekehrt – oder zumindest habe ich die Entfernung verkürzt. Aber auch wenn es auf Dauer nicht für mich funktioniert hat, war es eine der besten Erfahrungen meines Lebens und die hat stark gemacht!
Ich wünsch Dir alles Gute!