
Dieser Post enthält Werbung für das Boutiquehotel träumerei#8.
Wir wurden zu einem Aufenthalt von zwei Nächten eingeladen.
Sowie Werbung für den TVB Kufsteiner Land.
Danke für die schöne Zusammenarbeit!
Wenn die Zeit schnell vergeht, dann definitiv dann, wenn jeden Tag Programm ist. So ist unser Reisestart des Österreichtrips bereits wieder über ein Monat her – nach zwei Wochen Reisen, Umzug, 30er-Feier und Hochzeit des besten Freundes hoffe ich auf die Fotos, die mich wieder zurück nach Kufstein katapultieren sollen, um auch das Gefühl der Reise schriftlich dokumentieren zu können.
Wo beginnt man bloß, wenn so viele Eindrücke seitdem geschehen sind? Vielleicht beim Beginn? Vielleicht bei der urigen Gasse in der kleinen Altstadt Kufsteins, in der sich die Träumerei #8 befindet? Vielleicht bei den Pflastersteinen, über die unsere Koffer holprig glitten und wir uns ein paar Jahrhunderte nach hinten versetzt fühlten und den Charme der alten bunten Häuserfronten bewunderten. Oder auch bei der Feder, die wir beim Check-In bekommen haben, die uns später den Zutritt zu einer Speak-Easy-Bar gewähren würde? Vielleicht aber auch bei der lieben Begrüßung, den vielen Infos zu Kufstein und der Phrase “isch jo bärig”, die uns sofort im Westen Österreichs ankommen ließ. Oder auch beim Moment, in dem wir unsere Zimmertür geöffnet haben und erquickt feststellten, dass unseres das Thema “Hamburg” hatte und sofort das Gefühl auftauchte, auf einem Schiff zu sein, da man vor den Fenstern den Inn vorbeifließen sah. Ich glaube, das ist ein ganz guter Beginn, die Reise starten zu lassen. Dort, wo alles begann – im Durchgang unter der ersten Brücke ein Stück weiter zum Auracher Löchl.
Das Auracher Löchl
Die ersten beiden Nächte unseres zweiwöchigen Österreichtrips verbrachten wir in Kufstein, Tirol. Der erste Abend sollte gleich im Zeichen großartiger Kulinarik stehen, denn nach der Anreise plagte uns schön langsam der Hunger, sodass wir im Auracher Löchl – dem Restaurant direkt gegenüber des Hotels (einmal umfallen) – diesen stillen konnten. Dringende Empfehlung: Reserviert einen Tisch, da immer viel los ist – das Restaurant ist auch für Nicht-Hotelgäste offen. Kommen wir wieder zum Hunger! Wobei ich ehrlich sagen muss, es ging nicht bloß um das Stillen des Hungers. Nein, wir genossen das, wofür die träumerei#8 steht: Essen, das auf der Zunge zergeht, die Geschmacksknospen Tango tanzen lässt und man danach – Lage sei dank – nur über die kleine Gasse in sein Bett zurückrollen kann. Das Ganze befindet sich wie gesagt in der kleinsten Altstadt Österreichs (4 von 8 historischen Häusern gehören hierbei zusammen und bilden Hotel, Bar und Restaurant.) – Warum aber Löchl? Um 1409 grub die damalige Wirtsfamilie Auracher ein 90 Meter tiefes Loch in den Festungsfelsen, um hierbei frisch gebrautes Bier kühlen zu können. Was heutzutage im Löchl passiert, dazu kommen wir später (Gin Gin!).
Schon damals war das Auracher Löchl eine Legende, so überstand es einige Naturkatastrophen und Stadtbrände. Fischer, Flößer, Händler und Reisende verbrachten dort ihre Zeit. Als wir also schon etwas gesättigter und somit auch fähiger zu denken waren, saßen wir träumend in der alten urigen Gaststube (seit 1896 unverändert mit viel Charme!) und fantasierten darüber, welche Menschen hier bereits aus- und eingingen und was sie alles erlebt haben. Seit 600 Jahren hat das Auracher Löchl keinen Ruhetag eingelegt und steht für seine Gäste offen.
(Foto von träumerei#8)
Zum Essen gibt es vor allem zu sagen: Probiert das Steak – aber nehmt meinen Hinweis ernst; die kleine Portion mit 200g reicht aus, wenn ihr das Dreigängemenü bestellt habt. Am besten noch mit einem gelben Muskateller (ja, ja, lieber Rotwein, aber der Muskateller hat es mir dort besonders angetan, mhh!). Es wird auf frische Zutaten der Region gezählt, zwischen neuen Kreationen (Tiroler Tapas) und Hausmannskost (Fritattensuppe) findet jeder etwas, das ihm schmeckt. Die Bedienung war besonders am ersten Abend sehr flott und zuvorkommend, am zweiten Abend mussten wir leider auf einiges etwas länger warten, obwohl weniger los war. Woran es definitiv nicht gemangelt hat, war die Freundlichkeit.
Ein besonderes Highlight ist bestimmt auch das kleinste Brückenrestaurant der Welt, das die zwei Gebäude verbindet – früher als Schutz vor dem Hochwasser, da die Häuser sehr nahe am Ufer liegen, heute ein romantisches Plätzchen, das man buchen kann – wer möchte auch gleich mit dem Brückenzimmer inklusive.
(Foto von träumerei#8)
Stollen 1930
Wer irgendwo in seinem Magen ein freies Quadratzentimeterfitzelchen findet, kann nach dem Essen mit seiner Feder – diese bloß nicht vergessen! – in den Stollen 1930 marschieren – Achtung, erst ab 21 Jahren. Bei aufregender und verheißungsvoller Musik vorbei an hunderten leeren Ginflaschen geht es ins ursprüngliche Löchl, wo sich mittlerweile eine Speak-Easy-Bar befindet, die mitunter die weltgrößte Ginsammlung (über 1000 Sorten) beherbergt (ja, es gibt noch genug volle Flaschen für euch :D). Cocktails, die bereits vor einem Jahrhundert konsumiert wurden, kühle schummrige Atmosphäre, die vor der Sommerhitze fliehen lässt, Kellner im 1930er Look und die Möglichkeit, sich für eine geraume Zeit aus dem Jahr 2018 zu verabschieden – ich liebte es, das brauche ich euch nicht zu sagen (war auch die Mottoparty zum Geburtstag in einem ähnlichen Stil). Mit diesem Abend begann auch unsere ganz große Ginliebe und wir probierten uns seitdem durch einige unterschiedliche Sorten und haben auch eine Minibar in der neuen Bleibe, die ganz unter dem Thema “Gib deinem Leben einen Gin” steht.
Das Hotel
Das Besondere an dem Hotel ist, dass jedes Zimmer einzigartig ist. Es gibt 34 unterschiedliche Städte, jedes liebevoll bis ins kleinste Detail eingerichtet. Auf so etwas stehe ich ja besonders, das wisst ihr alle von meinen Interiorposts. Eine Mischung aus altem Charme – Tiroler Altholz (uns hat nur nicht gefallen, das ab und an ein “Kratzen” zu hören war, das ein wenig an Holzwürmer erinnert hat – gesehen haben wir nichts, aber ein kurzes Stutzigwerden war vorhanden) – und authentischen Accessoires und schöner Lichtstimmung haben uns zwei schöne gemütliche Abende beschert. Das Bett fand ich besonders kuschelig – dann auch noch eine freistehende Badewanne mit Innblick – man hätte mich nicht glücklicher machen können. Wie ihr auf den Fotos seht, war HAMBURG unser Thema, das hat mir von allen mitunter am besten gefallen, sodass ich über diesen Zufall froh war. Besonders schön fand ich auch noch Paris, Amsterdam, London, Provence und Zell am See. Einen Einblick (360 Grad Rundumblick!) in die anderen Zimmer bekommt ihr auf der Homepage: träumerei#8 Themenzimmer. Bei der Buchung kann man Wunschzimmer angeben, je nach Verfügbarkeit wird darauf geachtet, dass ihr das auch bekommt.
Erwähnen möchte ich auch noch die Check-in/out-Zeiten, die absolut gästefreundlich sind. Bereits ab 14 Uhr sind die Zimmer bezugsfertig, bis 11:00 kann man es haben, je nach Verfügbarkeit auch länger. Parkplätze gibt es – wer sich durch das Gässchen fahren traut – nur acht hinter dem Hotel, aber die Altstadtgarage Kiss ist etwa 3-5 Gehminuten entfernt, sodass ihr hier sicher parken könnt. Fürs Hinausfahren bekommt ihr bei der Rezeption ein Parkticket. Solltet ihr mit dem Zug anreisen, heißt es nur über die Brücke gehen und schon seid ihr vor Ort.
Weil wir abends noch nicht genug gegessen haben, schlemmten wir uns eine erholsame Nacht später auch schon durchs Frühstücksbuffet. Immerhin stand uns eine Wanderung bevor, die wir gestärkt antreten wollten. Das Frühstück gilt als weit bekanntes Genießerfrühstück, das wir 100% nur so unterschreiben können. Es gab eine riesige Auswahl, besonders an Gemüse und Obst, was mir sehr gefallen hat – zuhause ist man ja bekanntlich etwas zu nachlässig damit – und das Ganze auch noch bis 11 Uhr, herrlich!
(Foto von träumerei#8)
… Die Zeit nutzten wir auch vollends aus, sodass wir erst gegen Mittag zur – vermeintlich kleinen – Wanderung aufbrachen, … ein ereignisreicher Start in zwei Wanderwochen sollte uns bevorstehen.
Erlebnisse / Wanderungen / Aktivitäten
In Kufstein und rund um Kufstein wartet viel auf euch, zu viel, wie wir leider feststellen wussten, da wir nur eineinhalb Tage Zeit für Programm hatten. Nach dem doch recht späten Frühstück fuhren wir kurzerhand mit dem Auto zur Talstation des Kaiser Gebirges, zum Kaiserlift. Dort geht es mit dem Sessellift nach oben bis zur Bergstation Brentenjoch und es erstrecken sich zahlreiche Wanderrouten. Wir beschlossen, eine der kürzeren zu gehen, da um 16:30 Uhr der letzte Lift nach unten gehen würde (das sollte uns noch zum Verhängnis werden!). R euphorisch loslaufend, da ungefähr tausend Geocaches auf dem Weg lagen, ich die Zeit im Blick hinterher. Gut, eine Stunde etwa bis zur Kaindlhütte, das ist machbar. Hin und wieder zurück, locker schaffbar. Wir genossen die Landschaft, es wurde doch noch ganz schön warm trotz angesagter Regenschauer und irgendwann kamen wir auch schon bei der urigen Hütte in einem kleinen Minidorf samt Kapelle an. Eine zünftige Jause später erkundeten wir uns beim Wirt, welchen Rückweg er empfehlen würde – ja auf alle Fälle über die Steinbergalm und den Gamskogel, ein wunderschöner Weg. Das war er auch tatsächlich. Doch mit jedem Blick auf die Uhr wurden unsere Schritte schneller – direkt rein in die aufziehende Regenfront. Maximal eine Stunde hatte er uns gesagt. Doch als wir schon gut 45 Minuten unterwegs waren, waren wir noch nicht mal am Gipfelkreuz angelangt. Langsam flatterten meine Nerven genauso schnell wie mein Puls. Ein paar Tränchen vermischten sich mit den Regentropfen und auch der doppelte Regenbogen konnte mich kaum aufheitern. Naja, vielleicht ein bisschen. Negativer Denkmodus an den Start, wir schaffen das nieeee! R war zuversichtlich und stieg dank besserer Kondition mit Leichtigkeit den Berg hinauf, ich ächzend hinterher – eine andere Gruppe überholend, die auch wie Rohrspatzen schimpften. Plötzlich wieder Sonne, geschafft, geschafft … das Wegschild zeigte bis zur Liftstation…. 50 Minuten an (!). Was? Wie konnte sich denn der Wirt da so dermaßen verschätzt haben? Zumal wir wirklich schnell unterwegs waren. Panischer Blick auf die Uhr. In 30 Minuten würde der letzte Lift fahren. In 29 Minuten… und dann sprinteten wir los. Die vom Regen ausgespülten Wege im Eiltempo nach unten laufend, R immer vorne, ich hinterher, das Adrenalin pochte, wir wollten den Lift unbedingt erwischen, sonst würde unsere Wandertour sehr viel länger dauern als geplant. Eine Kurve weiter. R war nicht da. Wahrscheinlich schon eine weitere Kurve hinter sich gebracht. Dann noch eine und noch eine. Oh, wie schnell war er denn unterwegs, denn auch ich lief recht zackig den Berg hinunter.
Dann der Moment des Grauens, ein gellender Schrei meinerseits später und der Tränenbach, der fließen durfte, weil ich mich so erschrocken hatte. Ein Bussard war aus dem Gebüsch geschossen und direkt auf mich zugeflogen – und da war R wieder, irritiert und die Sorgen ins Gesicht geschrieben. Ich wimmerte und humpelte zitternd weiter. Hach, diese Nerven. Mit gutem Zureden verschnellerten wir wieder unseren Gang und kamen – siehe da, nach zwanzig statt fünfzig Minuten bei der Station an, die nach uns nur noch vier andere ins Tal transportieren sollte… – ich sehnte mich nach einem Beruhigungs-Gin und bereute es, den Vogel nicht ein paar Federn abgenommen zu haben, das wäre noch ein lustiger Abend im Stollen geworden!




* Rechtzeitig beim Lift sein empfiehlt sich demnach natürlich auch.
* Er fährt von etwa Ende April bis Ende Oktober, schaut euch die genauen Zeiten auf der Homepage an: Kaiserlift.
* Fahrtzeit: etwa 20 Minuten.




Ein Highlight waren mit Sicherheit die Berberaffen. Wir kauften zu Beginn extra Affenfutter (Achtung, gibt es nur begrenzt, damit sie nicht überfüttert werden!) und ich hatte wunderbare Momente mit den Kerlchen, die vorsichtig zum Gehege kamen und schlau wie sie sind, nur die besten Stückchen vorsichtig aus meinen Fingern klaubten. Ich war so gerührt und begeistert, alleine die menschliche Mimik und Gestik, faszinierend! Leider sind Berberaffen mittlerweile gefährdet, da ihr Lebensraum massiv zerstört wird. Im Zoo gibt es aber bereits Nachwuchs und so kann der Artbestand derzeit gesichert werden.Kurz und knapp:
* Kleiner, aber feiner Zoo
* sehr kinderfreundlich (Bollerwagen kann man um 2€ ausborgen, flache Wege, großer schattiger Spielplatz)
* Schöne 2-3 Stunden kann man dort schon verbringen.
* Gut gelegen, Schattenplätze
* Etwa von Mitte März bis Anfang November geöffnet
* Kosten: 4,70€ – 9,00€; auch Familienpässe möglich
* Spezialangebote: Geburtstage feiern mit Gesichtsbemalung und kreativem Angebot
* Webseite: Raritätenzoo Ebbs




Wer Klettern, Bergsteigen, Biken, Schwimmen, Reiten, Rodeln, Ski fahren oder Langlaufen will, ist hier richtig.
* Fohlenhof ins Ebbs
* Wildpark Wildbichl
* Festung Kufstein
* Riedel Glas und Handwerk
* Thiersee
* Motorikpark Kufstein
* diverse Brennereien, Käsereien und Brauereien
Alle Details findet ihr auf der Tourismusverbandseite des Kufsteiner

Kufstein hat auf alle Fälle viel zu bieten und wir werden bestimmt mal wieder unseren Weg dorthin finden, um weitere Wanderrouten zu begehen und den Berberaffen nochmals einen Besuch abzustatten. Der Vorteil ist mit Sicherheit für die meisten von euch, dass man von München beispielsweise sehr schnell dort ist (nur etwa eine Stunde Fahrtzeit). – Ein rundum gelungener – trotz traumatischem Vogelerlebnis – Einstieg in unsere Reise. Nächstes Mal nehme ich euch mit nach Dienten, das man so ganz und gar nicht so ausspricht, wie ihr vielleicht denkt.
Tipp:
Möchtet ihr unsere Reise auch bewegt sehen, findet ihr auf instagram (magnoliaelectric) in den Storyhighlights den Österreichtrip gespeichert.

Kommentare
Ingried
Wow das sieht wirklich toll aus. Arbeite gerade im Lieferdienst düsseldorf um mir auch einen schönen Urlaub zusammen zu sparen 🙂